Der Wäschetrockner
„Der Wäschetrockner,ich glaube nicht, dass Hasenoma zu dem ein Märchen einfällt.“ Gustl und seine Freunde turnen an den Trockenstangen herum.Aber Hasenoma lächelt kurz und beginnt:
Es war einmal, und er steht immer noch da, ein Wäschetrockner. Sein größtes Glück ist es zu arbeiten und nasse Wäschestücke zu fühlen. Er will nicht sprechen oder zaubern können. Auf Höschen, Handtücher, Pullover und Bettlaken wartet er. Nichts weiter. Und die bekommt er auch, Tag für Tag.
Manchmal, wird er auf den Balkon gestellt, damit die Sonne helfen kann,die Wäsche schneller zu trocknen. Dann kommt Mama, hält die warmen duftenden Handtücher an die Nase und freut sich. So begann es auch gestern. Plötzlich brauste ein mächtiger Sturmwind heran und fuhr auch auf den Balkon. Er riss einen Balkonkasten ab, holte die kleine Windmühle und zerrte natürlich auch alles vom Wäschetrockner ab. Zuletzt fegte er sogar den Wäschetrockner auf die Straße hinunter. Es begann zu regnen, zu pladdern, zu gießen und im nu, flossen richtige Bächlein am Haus vorüber. Da liefen auf einmal dem sonst so stummen Wäschetrockner Tränen hinunter.
Die Feuerwehr hatte zu tun, die Keller leer zu pumpen. Als sie damit fertig war, fand einer der Männer den Wäschetrockner.Er wischte ihm mit seinem Taschentuch die Tränen ab. Er fand ein Hemd auf dem Dach des Autos vor der Tür, einige Wäschestücke holte von den Zaunlatten. Ein Schlüpferchen hing oben auf dem Laternenpfahl. Der sportliche Feuerwehrmann kletterte hinauf. Ihn zu retten. Sorgfältig packte er alle Wäschestücke auf den Trockner und winkte der Mama auf dem Balkon zu. „Da habe ich ja noch einmal Glück gehabt.“ rief sie. Er brachte ihr den Ständer ins Haus zurück.
Der gab dann das erste Mal in seinem Leben einen richtigen Seufzer von sich. Doch von nun an knarrt er immer etwas, wenn er zusammengeschoben wird, und eine Stange ist etwas verbogen.
„Hm. Ein komisches Märchen.“ fand Gustl. Mein winziges Höschen hätte der Feuerwehrmann bestimmt nicht wiedergefunden. Das wäre im Gulli verschwunden.
Aber dann sah er im Fernsehen,was der Sturm Schlimmes überall so angerichtet hatte. Und er ging noch einmal hin und streichelte den Wäscheständer.