Kugli – ein Märchenstift
Ja, hallo, all ihr Maler und Schreiberli, ich stelle mich mal vor. Mein Name ist Kugli, ich komme aus Singapur, das ist weit, weit entfernt von Huxlipux. Mich brachte der Kapitän Peti mit von einer seiner Seereisen.
Und da bin ich nun und sonne mich unter der Schreibtischlampe von Bürgermeisterin Hasenoma. Sie benutzt mich manchmal, wenn sie telefoniert. Dann entfernt sie meinen Mantel und kritzelt drauf los. Das sieht so aus.
Ich fühle mich nicht so gut dabei, denn ich meine, daß ich zu Besserem geboren worden bin. Aber so sind sie, sagte mir die Stubenfliege, die schon weit herum gekommen ist, so machen es die meisten Leute. Die wichtigen Worte tippen sie in ihre Computer, nur wenn sie telefonieren kritzeln sie mit einem Stift auf Papier vor sich hin. Daraus werden keine Kunstwerke. Und die Zettelchen werden bald weggeworfen. Ja, so geht es aus nun auch mir, dem schönen Kugli. Soll ich weinen? Das könnte meiner Schönheit schaden. Also verstecke ich mich meistens in der Rille vom Skizzenbuch, damit ich wenigstens nicht verbummelt werden kann.
Sieht aus, als wärest du eingesperrt, meinte die Stubenfliege. Aber was versteht schon eine Winterfliege von einem Stift und seinen Sorgen. Übrigens habe ich gehört, daß mich die Hasenoma mitnehmen will, wenn sie verreisen wird. So kann mein Leben also auch noch einmal sehr spannend werden. Wenn es soweit ist, melde ich mich wieder.