Wie spricht man an Bord?

Über die Sprache an Bord – 
            Bericht vom Professor
3004 Prof.Nov.
Ich war gespannt, wie sich die Seeleute an Bord eines 
Schiffes verständigen. Kommen Sie doch aus verschiedenen 
Ländern. Hier sind es Deutsche, Polen, demnächst kommt 
ein russischer Offizier und vor allem Filipinos. Die 
Bordsprache, mit sich alle verständigen, ist Englisch. 
Bei jedem hört sich die Aussprache etwas anders an
Die Filipinos sprechen asiatisches Englisch, was ein 
wenig nuschelnd klingt, der Pole hat eine polnische 
Aussprache. Auch wir hören uns sicher merkwürdig an 
für einen echten Engländer. Aber es muss ja etwas geben, 
was alle verstehen. Jeder Lotse, der an Bord kommt, 
spricht Englisch.  So sind also Kenntnisse in dieser 
Sprache unbedingt notwendig, wenn man zur See gehen will. 
Die größte nationale Gruppe an Bord bilden mit 15 Mann 
die Filipinos. 
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Darunter sind zwei nautische Offiziere, 
der Bootsmann, ein Elektriker mit „goldenen Händen“, von 
dem alle schwärmen, mehrere Matrosen, Maschinenarbeiter 
(Oiler) und ungelernte Kräfte, genannt OS. Die zuletzt 
genannten sind auf unserem Schiff eigentlich nicht 
ungelernt. Es sind im Gegenteil sehr intelligente junge 
Männer, die schon ihr Patent auf der Seefahrtsschule in 
Manila gemacht haben und später einmal als dritte Offi-
ziere fahren werden. Aber es fehlt noch die eine oder 
andere Zusatzqualifikation, für die sie viel Geld bezahlen 
müssen. Das erarbeiten sie sich auf diesen Reisen. Auch 
Jeff, unser Stewart, will zur Seefahrtsschule. Die See-
leute verdienen mehr Geld als  der Durchschnitt in ihrer 
Heimat. Das meiste lassen sie auch gleich dahin überweisen.
Davon werden die Schulen der Kinder, Arztbesuche und das 
Leben der Familie bezahlt. Der Bootsmann ernährt davon 
eine Frau und fünf Kinder sowie seine Eltern. Ein Matrose 
bezahlt das Studium für seine Schwester. Oft ist es so, 
dass später das Geld wieder zurückgegeben wird, wenn zum 
Beispiel die Schwester einen gut bezahlten Job im Ausland 
hat.
Die Filipinos sprechen untereinander in ihrer Sprache, 
die sich Tagalog nennt. Ich finde, wenn man lange Zeit an 
Bord ist,so wie wir, sollte man auch ein paar Wörter 
können. So übe ich ab und zu mit dem Stewart, denn mit ihm 
habe ich am meisten zu tun, wenn er sagt, was es zu essen 
gibt, die Speisen serviert oder wenn er unsere Kammer 
säubert. Lustig klingen die Wörter in seiner Sprache und 
das Schöne ist: sie werden gesprochen wie sie geschrieben 
sind. Oo- heißt zum Beispiel –ja, hindi bedeutet –nein- 
und salamat –danke. Das kleine Spiel mit den Sprachen 
macht Spaß, denn inzwischen kann auch der Stewart schon 
einige deutsche Wörter. Er sagt –danke- und tschüss, ja 
und nein. Das Gleiche können Katrin und ich in Tagalog 
sagen. Morgens, wenn wir zum Frühstück gehen, sehen wir 
kurz in die Küche rein: Und auf mein Kamusta ka? antwortet 
der Koch lachend mabuti! Nun wollt ihr wissen, was das 
bedeutet. Na ratet mal. Die Auflösung gibt es morgen. 
     Es grüßt euch euer Professor Schlamperbein




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