Von Kuhspinat und Heimwehperlen
Am Donnerstag fliegen wir nach Florida. Ich – der Weislein Oskar bin so etwas wie Katrins Hilfsperson. Ich hab schon mal was ausprobiert, wie wir alle 5 uns immer anstellen können, um keinen aus den Augen zu verlieren.Wir versammeln uns jeden Tag, um uns zu beraten, was noch fehlt, was wir mitnehmen und was zuhause gelassen wird.Meine blaue Schleife gefällt mir eigentlich nicht mehr, soll ich eine Neue kaufen? Die anderen protestieren. So kennen sie mich seit langem. Die Kuh hat da keine Sorgen. Katrin hat sie ja schon wegen ihrer roten Schleife gelobt. Maxl gefällt seine Hose auch nicht. Er findet, sie sieht wie ein Rock aus. Der Vogel will Salbe für die empfindlichen langen Beine mitnehmen und Kulla? Sie sammelt kleine Witze. Die versteckt sie unter ihrem Hut.„Du,“ ermahnt Kulla die Kuh: „Lass deine grünen Spinatkuhfladen nicht ausgerechnet an einem weißen Strand fallen und auch nicht im Hotel.“ Amalie ist beleidigt. Sie ist doch stubenrein. Maxl freut sich auf das neue große Meer, das ja viel wilder als die Ostsee sein soll. Er hat mich zum Probieren schon mal um den Rettungsring gebeten.Melino Pieps (ich kann mir seinen richtigen langen Namen nicht merken) ja, er hat immerzu neue Fragen. Ob er eine warme Mütze mitnehmen sollte. Ob es in Florida Störche gibt, die ja hier gerade das Land verlassen. Ich sage ihm dass der Kapitän Peti bestimmt alle Fragen beantworten kann. Der ist ja schon so viel und weit in der Welt umher gekommen. Da weiß man fast alles.
Nun überlegen wir noch, ob wir uns ein gemeinsames Reiselied einüben. Das würde Katrin bestimmt sehr gefallen und überraschen.
Als wir uns später trennten ging Kulla zu ihrem Papa. Der erzählt jetzt weiter: Mein Mädchen hüpfte mir, wie immer gleich auf den Kopf.„Na, nun gehts bald los,“ sagte ich ihr. „Ich gebe dir deine geliebten Lachperlen mit. Du weißt ja, die helfen dir, wenn du Heimweh hast, und wenn dir gerade kein Witz einfällt.“ Liebesperlen sind gerade das Richtige für Kulla. Taschentücher bekommt sie nicht mit. Zur Not kann Katrin einspringen. Dann schicke ich sie zum Spielen. Denn ich bekomme gleich Besuch.
Ich bin doch seit diesem Schuljahr der neue Direktor der Huxlipuxschule. Dabei habe ich noch einige Sorgen.
Die frühere Direktorin, die Frau Susi gibt mir Ratschläge. Sie ist jetzt in Rente. Ich stöhne. „Immerzu muss ich dicke Bücher lesen. Neulich habe ich sogar den Lachunterricht ausfallen lassen, weil mir kein vernünftiger Spaß eingefallen ist. Ach könnte ich doch wieder mal in eine Schokoladentorte springen oder wenigstens soooo viele Schokokekse essen, dass ich mit Bauchweh zum Eselsarzt gehen muss. Die werde ich brav an meine Lehrer verteilen, die nachher zur Lehrersitzung zu mir kommen werden. Egon Weislein, der Sportlehrer staunt über das dicke Buch, das ich lesen muss. Der Professor, unser Geschichtslehrer, meint, dass ich das schaffen kann und Löwe Gutlieb der Deutschlehrer, der die Kinder Schreiben und Lesen lehrt, sagt das Beste: „Wenn dir nichts zum Lachen einfällt, singst du mit den Kindern.“ Wir haben doch keinen Musiklehrer. Stimmt. Lustige Lieder werde ich schon finden.
Bis bald, Euer Clown Bopsi, Direktor
Vorhin war ein Fehlerteufel unterwegs. Hat er doch unseren Reiseort einfach in Mallorca umgedruckt. Na, wir haben es jetzt verbessert. Danke, Katrin, fürs Aufmerksammachen!