Die Weihnachtskekskiste

Die Weihnachtskekskiste

(vorgelesen von U.Böhnke-Kuckhoff)

Huxlipux ist als kleiner Ort im vergangenen Jahr gewachsen und hat viele, viele neue Bewohner bekommen.
Hasenoma will  ganz viele Kekse  backen, und am Weihnachtsabend sollen alle gemütlich knabbernd im Huxlipuxtheater unter einer großen Tanne mit vielen Lichtern sitzen. Ein Theaterspiel wird sie erfreuen und danach werden Geschenke verteilt.

Hasenopa  wird die Tanne  im Wald holen mit  den Männern, dem Dr. Grauohr, Lehrer Weißlein Hase Bob, dem  Kommissar Kuschel  und natürlich, auch wenn er nicht so stark ist, dem Professor Schlamperbein.

Aber jetzt haben sie erst einmal eine große Kiste mit Papier ausgelegt, und Hasenoma schüttet die erste Ladung Kekse hinein. Bopsi, unser Clown kommt von draußen. Hm. „Hier riecht es aber gut!“ Er verzieht verzückt sein Gesicht. „Alles für Weihnachten!“ flüstert Hasenoma geheimnisvoll.

Bopsi aber würde so gern gleich wenigstens einen Keks probieren.
Oma stellt die Kiste in den Schrank, noch hinter die Handtücher und andere Wäsche. Tralala, tralala, unser Bopsi hüpft singend zu seinem Freund Gutlieb. Er erzählt ihm von Hasenomas Versteck. Das hört der kleine Storch, der noch nie Weihnachtsplätzchen gesehen oder gar gegessen hat. „Das werden wir heute Nacht  ändern,“ klappert er vor sich hin.

Clown Bopsi flüstert: „Heute Nacht, wenn die Oma schnarcht, probieren wir.“ Gutlieb stimmt zu. „Klar, nur  probieren.“

Am nächsten Tag backt Hasenoma eine andere Sorte Kekse. Die Hühnermutter hilft auch mit. Zimtplätzchen, Nusssterne und Schokoladentupfer schütten sie in die Kekskiste. Hasenoma kommt es so vor, als wären  viel weniger als gestern da. Aber vielleicht hat sie sich geirrt?

Hasenopa fragt: „Wie viele wollt ihr denn noch backen? Alle Sorten aus dem Backbuch?“ Hasenoma lacht. „Du weißt doch, wie viele wir sind. Die sollen sich  alle satt essen können.“ Und sie mischen und rollen und stechen weiter aus.
Hasenopa denkt mehr an Putenbraten mit frischem Frühlingsgras. Aber das kann man ja nicht so im Theatersaal verteilen.

Am Abend, als sie schnarcht und Opa auch, ist wieder die Schar der Probierer unterwegs. Diesmal sind sie noch mehr. Alle, alle wollen  kosten. Am meisten das Störchlein. Dann aber jammert es. Bauchweh.

Am nächsten Tag kann es nicht  stehen. „Dr. Grauohr kommen Sie rasch.“Oma telefoniert.


Doktor Grauohr untersucht den kleinen Storch. „Hat er  etwa genascht?“  Oma schüttelt den Kopf. „Nein, was denn? “ der strenge Eselsarzt schaut auch die anderen an. Fast alle halten ihren Magen fest und jammern leise: „Bauchweh.“ Er ruft Schwester Schnuffel, die den vernaschten Kerlchen bittere Magentropfen gibt.

„Was? Sie etwa auch? „ fragt er Professor Schlamperbein. „ Probieren macht mehr Spaß als Studieren.“ Sagt er. Aber wer so klein ist und viele Kekse gierig hinunter schlingt, der hat dann eben Bauchweh und die Rennerei aufs Klo.

Als Oma in die Kekskiste sieht, sind nur noch ein paar Krümel drin. Ihr schöner Plan mit dem Knabbern im Theatersaal ist nicht mehr zu gebrauchen.

Noch einmal backen will sie nicht, kann sie nicht, auch sie hat leichte Bauchschmerzen. „Haben Sie etwa  ihre eigenen Plätzchen gegessen?“ fragt Doktor Grauohr.  Sie schüttelt den Kopf. „Die fertigen nicht.“ Doch sie  gesteht, dass sie allzu gern Teig probiert, ehe sie ein Blech in den Ofen schiebt.

Da liegt nun ganz Huxlipux jammernd auf der Nase. Und der Weihnachtsmann und der Eselsarzt Dr. Grauohr lachen sich die Ohren rot.

Was wird das für ein Weihnachtsfest in Huxlipux!

Text: U.Böhnke-Kuckhoff

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.