Auf Reede vor Indien
Hallo, ich schicke einen kurzen Gruß vor dem ersten indischen Hafen, Mundra heißt er. Aber noch sind wir nicht da. Heute läuft alles etwas außer Plan, was allerdings für den Kapitän Peti ganz gut ist, weil er sich so doch ausruhen konnte nach dem gestrigen Stresstag.Ich finde es auch gut, so konnte ich lange in der Sonne liegen und den nächsten Krimi auslesen. Wir haben nämlich den Anker geworfen und stehen, zusammen mit weiteren Schiffen, auf dem Meer kurz vor der Hafeneinfahrt. Heute Nacht um Drei gab es einen langen Alarmton. Der zweite Blackout auf dieser Reise. So ein Ton weckt jeden, er ist laut und schrill und macht schon etwas ängstlich. Aber da wir das schon mal hatten, war ich nicht ganz so verängstigt wie beim ersten Mal. Peti musste also nach seinem langen Tag wieder auf die Brücke. Er signalisierte mir aber, dass ich weiter schlafen könne. Um Vier sollte er den Lotsen empfangen für die Einfahrt in den Hafen. Aber er kam nach einer Weile zurück und legte sich wieder schlafen. Am Morgen erfuhr ich dann, dass wir wegen dickem Nebel nicht einlaufen können und den Anker werfen mussten. Und als ich aus dem Fenster sah, bestätigte sich das. Nun stehen wir also hier, die Sonne scheint und der Nebel beginnt erst einige hundert Meter hinter dem Schiff. Heute früh war nicht mal unsere Spitze zu sehen. Aber noch stehen wir. Alle sind, glaube ich, ganz froh, dass der Tag ruhiger als geplant, verläuft. In den
Na, da kommt doch nicht etwa ein eneisausflugsdampfer von der Spree aus Berlin? In den Häfen gibt es immer viel Arbeit für jeden hier auf dem Schiff. Die Besatzung hat an Bord wirklich rund um die Uhr zu tun, aber im Hafen kommt noch mehr als gewöhnlich auf alle zu. Die Matrosen stehen Wache an der Gangway, der Chief Mate, überprüft das Laden der Container und jeder hat eine spezielle Aufgabe, die oft die Nacht hindurch dauert.
Über die Arbeit des Kapitäns schreibe ich nächstes Mal. Diese Berichte von Katrin Schrader sind mehr für die Papis oder Mütter und anderen Erwachsenen. Wir bekommen viele "gute Zensuren" dafür mit der Email-post.




