Sport an Bord

„Nach den Weihnachtstagen ist unbedingt ein wenig Sport nötig,“ meint Oskar heute nach dem Frühstück. „Ihr werdet sonst alle zu dick;“ fügt er hinzu, mit einem Blick auf den Professor und den Kapitän. „Ich wollte heute eigentlich mit meinem Buch über Indien anfangen,“ sagt Katrin und der Professor will es mit ihr gemeinsam lesen. „Ich muss auf die Brücke, dort wartet viel Arbeit. Ich stelle die Papiere für den Suez-Kanal zusammen. Und wenn ich dann bei der Kanaldurchfahrt zehn Stunden auf der Brücke stehe, verliere ich schon genug Kalorien,“ wendet der Kapitän ein. „Na gut, bei dir kann ich es verstehen, aber für die anderen gibt es keine Entschuldigung!“, sagt Oskar mit unerbittlicher Stimme. So müssen also die anderen mitkommen auf Deck C, wo sich das Gymnasium befindet. Das Wort kommt aus dem Englischen und bedeutet Fitnessstudio oder Turnhalle. Hier an Bord ist es ein kleiner Raum. Die Männer können dort Gewichte stemmen. Oskar führt es gleich mal vor oder Rad fahren, Tischtennis spielen und schwimmen, wenn Wasser im kleinen Pool ist.Zurzeit ist der leer, weil die Gegend noch zu kalt ist. Das Wasser wird aus dem Meer eingelassen. Aber wenn das Schiff im Indischen Ozean ist, kann er befüllt werden. „Wir starten mit einem Tischtennisspiel;“ befiehlt Oskar und er wählt den Professor zum Spielpartner.Der stellt sich gar nicht so dumm an, und besiegt Oskar schließlich sogar. Leise flüstert Oskar zu Katrin: „Ich habe es ihm etwas leichter gemacht, damit er nicht den Spaß verliert.“ Katrin hat Verständnis, aber dann kennt Oskar auch bei ihr kein Erbarmen. Sie muss auf dem Rad strampeln, für den Anfang zehn Minuten.„Das steigern wir täglich“, fügt Oskar hinzu. Bevor er eine Aufgabe für Louisa gefunden hat, ist die schon auf die Gewichthebestange geklettert und zeigt dort eine Rolle vorwärts. Oskar lobt sie dafür und dann wirft er noch ein paar Pfeile auf die Dartboard-Scheibe.„Getroffen!“, freut er sich und fügt hinzu: „Das machen wir ab heute jeden zweiten Tag.“ Und als Katrin meckern will, sagt er: „Du willst doch umziehen nach der Seereise. Wie kannst du die vielen Kisten tragen, wenn du durch das viele Sitzen an Bord keine Kondition mehr hast?“ Da muss sie ihm Recht geben und so ist die Sache beschlossen.