Der Weihnachtsmann bleibt Weihnachtsmann
„Ich will verreisen.“ sagte der Weihnachtsmann Emil. „In diesem Jahr verteile ich keine Gaben.“ Er lief zum zugefrorenen See hinunter und mietete einen Eissegler.
Als er an Bord stieg, rief eine kleine Stupsnase: „Nimm mich mit, Weihnachtsmann!“ Der Alte, der kein Kind enttäuschen kann, hob den Jungen herein.
Es war ein wundervolles Dahinbrausen, aber der Junge fror bald an den Händen. Der Weihnachtsmann gab ihm seine Handschuhe und der Kleine kuschelte sich an den langen warmen weichen Bart.
Später kaufte sich der Weihnachtsmann ein Ticket zum Flug nach Canbarabara. Ein Mädchen hängte sich an seinen Mantel und rief: „Hurra, der Weihnachtsmann fliegt mit.“
Im Flugzeug fing das Mädchen an zu weinen. Es hatte vergessen Bettzeug oder wenigstens eine Decke für seinen Teddy mitzunehmen. Da zog der Weihnachtsmann eine Socke aus. Das Mädchen strahlte. Sein Bär schlief in der Weihnachtsmannsocke.
In Canbarabara liefen dem Weihnachtsmann alle Kinder hinterher, dabei war noch nicht einmal Weihnachten. Da mietete er sich ein Kamel und ritt eilig davon. Am Abend wollten nun alle Kamele und andere Tiere wissen, was ein Weihnachtsmann eigentlich ist. Und er erzählte ihnen seine Geschichten.
Auf dem Rückflug durfte er das Flugzeug steuern. Der Pilot sagte stolz durchs Mikrofon: „Wir haben den Weihnachtsmann an Bord. Überlegt Euch bis zum Flughafen, was Ihr Euch wünschen wollt.“Doch die anderen Fluggäste hätten beinahe das Cockpit gestürmt. Alle wollten ihn mal berühren. Der Weihnachtsmann stieg als erster aus und raste davon, ehe die Wünscher nachkamen.
Er überlegte,er müsste sich andere Kleidung besorgen, damit man ihn nicht erkannte. Dann nahm er eine Arbeit als Busfahrer an. An der ersten Haltestelle standen sieben Kinder mit ihren Schlitten. Doch beim Halt stiegen sie nicht ein. Sie hatten bemerkt, dass keiner Fahrgeld besaß, Wie sollten sie zum Rodelberg kommen? Der Weihnachtsmann nahm Fahrgeld aus seiner eigenen Tasche und bezahlte ihnen die Fahrt. So durften sie einsteigen und freuten sich.Weil alle so lieb aussahen, schenkte er ihnen sein Vesperbrot, Pfefferkuchen und Äpfel . Die Kinder sangen zum Dank: „Morgen kommt der Weihnachtsmann…“ Der Kleinste kletterte dem Busfahrer auf den Schoß und zupfte ihn am Bart. „Du bist bestimmt der Weihnachtsmann, auch wenn du keine Zipfelmütze und einen grünen Mantel trägst.“
Da lachte der Weihnachtsmann, ging heim und zog sich wieder um. Nur die Handschuhe – du weißt ja – besaß er nicht mehr, und es fehlte ihm eine rote Socke. Aber wer schaut schon dem Weihnachtsmann auf die Socken? Jeder will doch nur gern wissen, was für ihn im geheimnisvollen Sack steckt.