Glückspünktchen und der Herbst
Der Sommer ist vorbei und ich bin ein bisschen traurig darüber. Mein Bett ist keine Sommerwiese mehr, die Blumen vor meinem Fenster sind verblüht.
Ich kann nicht mehr an den See zum Baden fahren. Die schönen Sommerkleider in meinem Schrank wollen noch nicht aussortiert werden. „Der Herbst ist doch auch schön“, sagen einige zu mir, um mich aufzumuntern. Aber es ist nun einmal so, dass mir der Sommer am meisten gefällt und dass es mir jedes Jahr schwer fällt, mich an die Herbsttage zu gewöhnen. Also versuche ich den Sommer noch ein bisschen festzuhalten. Eine kleine Schatzkiste
hab ich mir gesucht. Dort lege ich ein paar Sommererinnerungen hinein.
Ein paar Steinchen vom italienischen Strand, das Bändchen, das ich den ganzen Sommer am Arm hatte und das mir auf dem Rückweg aus Italien im Zug zerrissen ist, sogar eine der süßen Gummistangen, von denen ich so viele gegessen habe, landet in der Kiste. Mal sehen, ob sie noch schmeckt, wenn ich sie im Winter hervorhole. Mein weißes Kopftuch hab ich nicht gewaschen. Es duftet noch nach salzigem Meereswind. Und ein paar Fotos hab ich auch noch hineingelegt. Das Kästchen steht neben meinem Bett und wenn mir kalt ist und ich vom Sommer träumen will, sehe ich hinein.
Aber ich hab noch mehr Sommererinnerungen. Auf mein Handy hab ich das Lied gespielt, das ich im Sommer immer gesungen habe. Es handelt vom Meer und ich hab es zu meinem Telefonklingelton gemacht. Und ein paar Nudeln hab ich mir natürlich auch aus Italien mitgebracht. Die koche ich mir bei Regenwetter und stell mir vor, dass ich mit meinem Brüderchen in dem kleinen italienischen Restaurant sitze, wo die nette Kellnerin arbeitet, die sich immer freute, wenn sie uns sah.
Ach, könnte doch der Sommer etwas länger sein.
Ich weiß, Jammern passt nicht zu einem Glückspünktchen. Also brauche ich Euch. Erzählt mir, worüber ich mich im Herbst freuen kann! Was bringt Glückspünktchen, wenn die Tage wieder dunkler und kälter werden? Ich freu mich auf Eure Ideen. Eure Katja