Die Kuchenhäuschenoma

Die Kuchenhäuschenoma

Die Kuchenhäuschenoma

Gelesen von Nick Köhler

 

Im Märchenwald lebte eine böse Hexe in einem wunderschönen Knusperhäuschen. Sie hatte den ganzen Tag Appetit auf kleine Kinder. Das bereitete den Märchenwaldtieren große Sorgen.

Sie überlegten, wie sie aus der schlimmen Alten eine freundliche Oma machen könnten. Da kam dem klugen Raben der Einfall mit dem Zaubersee. Wer einmal in ihm badet, hat nie mehr böse Gedanken.

Aber wie sollten sie die Hexe zu einem Bade überreden? „Es ist eilig.“ Zwitscherte die Meise. „Zwei Kinder irren im Wald umher. Sie werden das Knusperhäuschen finden, und die Hexe wird sie fangen.“

Das Rehlein klopfte an das Häuschen der Hexe. „Möchtest du schön werden?“ fragte es. Die Hexe war sehr eitel, und ihre Nase gefiel ihr schon lange nicht mehr. Deshalb war sie gleich bereit, im Zaubersee zu baden.

„Aber ich habe keinen Badeanzug!“ rief sie. Da trippelte der Igel mit einem Knäuel Spinnwebfäden herbei, einige Fäden färbte er mit dem Rot der Mohnblumen. Er benutzte einige seiner Stacheln und strickte damit in Windeseile einen gestreiften Hexenbadeanzug.

„Sitz auf!“ rief das Wildschwein und trug die Hexe rasch zum Zaubersee. Es war auch höchste Zeit, denn schon hörte der Fuchs aus der Ferne fröhliches Kindersingen. Schnell stimmten die Tiere ein Waldkonzert an, das noch lauter klang als die feinen Kindertöne.

Das Wildschwein warf die Hexe in hohem Bogen in den See. Sie strampelte und tauchte und schwamm fröhlich umher. Als sie wieder herauskam, sah ihr Gesicht lieblich und freundlich aus, und sie hatte den schrecklichen Appetit auf Kinder für immer verloren.

Die beiden Kinder, der Hänsel und die Gretel waren inzwischen beim Pfefferkuchenhäuschen angekommen und knusperten daran herum.

„Eure Eltern werden Angst haben, dass ihr euch verlaufen habt. Es ist schon spät. Esst euch rund und satt. Ich fliege inzwischen, Eure Eltern zu beruhigen.“ Die Hexe, die eigentlich nur noch an dem Besen zu erkennen war, schwang sich auf seinen Stiel und flog über den Wald zu den Eltern in die Stadt.

Die Kinder knusperten fröhlich weiter und teilten mit den Tieren, die vorbei kamen. Sie wunderten sich nur, dass alles, was sie abgeknabbert hatten, sofort wieder nachwuchs.

Nach einer kleinen Weile brummte es zwischen den Bäumen, und ein roter Bus hielt. Die Hexe hatte ihn in der Stadt gekauft und brachte Hänsel und Gretels Eltern gleich mit. Außerdem stiegen viele Kinder aus.

Alle durften sich satt knabbern. „Das Pfefferkuchenhaus ist von jetzt an ein Ferienheim für Kinder!“ verkündete die freundliche Hexe. Seitdem sind die Eltern von Hänsel und Gretel die Heimleiter. Die Mutter kocht von den Zutaten, die die gute Hexe zaubert. Der Vater repariert das Spielzeug und fährt den roten Bus. Alle nennen die ehmalige Hexe Kuchenhäuschenoma. „“Sing mit uns!“ bat Hänsel. Die Oma holte den Besen und verwandelte ihn in eine Gitarre. Da sitzt sie nun vor dem Pfefferkuchenhaus und ihre Musik ist genau so süß wie es die Wände und Fenster ihres Häuschens sind.

 

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