Biggi suchte eine Oma

Es war einmal ein  Elefantenkind. Es hatte seinen Namen von einem kleinen Mädchen bekommen. Das hatte bei einer Suchaktion gewonnen und die Kleine  Biggi taufen dürfen.

Biggi hatte keine Oma. Das Elefantenkind war darüber sehr traurig. Es vergoss so viele Tränen, das ein Bächlein aus ihnen entstand. Der Tierparkwärter Willi faltete ein Schifflein. Darauf schrieb er mit einem Rotstift: „Biggi sucht dringend eine Oma.“  Er schob das Schiff  auf das Tränenbächlein. Das floss mit dem Schiffchen über den Markt, durch die Straßen, bis es vor Schnuppkes Gartentor versickerte. Viele Menschen hatten gelesen, dass eine kleine Biggi sich eine Oma wünschte. So auch Oma Schnuppke. Sie füllte eine Thermoskanne mit Kakao und ging los. Immer am Bächlein entlang trug sie den süßen Trunk und im Kopf eine Geschichte.

Auch die Marktfrau Oma Lämpel machte sich auf den Weg. Sie bat den Opa allein die Äpfel weiter zu verkaufen und steckte ihre geliebten Gummizuckertierchen ein. Im Kopf  bereitete sie ein Märchen vor.

Oma Gerda brauchte einen Stock und nahm ihren selbst gehäkelten Bären auf den Arm. Unterwegs sortierte sie die Märchen, die alle in ihrem Kopf waren und humpelte zum Tierpark.

Danach kam Opa Arno mit seinem neuen Auto. Er dachte, wo eine Oma gesucht wird, kann doch auch ein Opa nicht schaden. Wenn ich mit der kleinen Biggi eine Autofahrt unternehmen kann, wird sie sich auch freuen. Die vielen Märchen, die in seinem Kopf steckten, schauten schon beinahe aus seinen lustigen Augen heraus.

Aber auch Oma Krause wollte gern für Biggi da sein. Sie strickte schnell ein paar Söckchen. Dann wanderte sie los, Söckchen in der Tasche, Geschichte im Kopf.

Vor ihr radelte Oma Inge, die Arztschwester. Wenn eine kleine Biggi eine Oma suchte, wollte sie helfen. Für alle Fälle steckte sie Wattetupfer und Nasentropfen ein. Im Kopf trug sie ebenfalls ein Märchen.

Als alle zur Quelle des Bächleins kamen, waren sie sehr erstaunt. Biggi war gar kein Kind, wie sie  gedacht hatten sondern ein Elefantenmädchen. Na das brauchte  selbstverständlich eine Elefantenoma.

Der Tierwärter Willi schüttelte den Kopf und führte das kleine Elefantenmädchen Biggi in seinen Stall zum Schlafen.

Die fünf  Omas setzten sich zusammen mit Opa Arno auf die Bank vor dem Tierpark, tranken Kakao,  knabberten Gummitierchen und beratschlagten, was sie mit ihren vielen Märchen tun könnten und Biggi auch noch ein wenig zu erfreuen.

Jeden Nachmittag wollte eine von den Omas, und auch Opa Arno zum Tierpark gehen. Sie würden im Ort erforschen, ob es auch Kinder gäbe, die keine Oma hätten, und bei dem Spaziergang zum Tierpark sollte immer so ein Oma- oder Opaloses Enkelchen mitgenommen werden. Das Märchen wollten sie dann am Zaun beim Elefantchen Biggi erzählen. So würden auch Kakao, Gummitierchen, Söckchen und vielleicht sogar Nasentropfen noch gebraucht werden und die Kinder erfreuen.

Opa Arno fuhr die fünf Omas in seinem neuen Auto heim und alle sangen gemeinsam ein Lied.

Wie schön ist es, eine Oma oder einen Opa zu haben! Am besten sind die Geschichten von früher und die Märchen aus einer fernen, fernen Zeit. Und am Oma-Opa-Tag wollen wir uns bei allen für alles Liebe bedanken.

               12. November

                            OmaOpaTag

 

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