Kleine Verse für Kleine und Große

Verse haben eine schöne Sprache.
Es macht Freude, sie anzuhören.

Bemerkst du, was sich reimt?

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Der Frosch

Der Frosch sitzt in dem Rohre,
der dicke, breite Mann.
Und singt sein Abendliedchen,
so gut er singen kann.

Quak, quak!

Er meint, es klingt ganz herrlich.
Könnt’s niemand so wie er.
Er bläst sich auf gewaltig,
meint wunder, was er wär!

Quak, quak

        Von Georg Christian Dieffenbach

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Weißt du es?

 

Ich kenn zwei kleine Fensterlein
in einem kleinen Haus.
Draus guckt den lieben ganzen Tag
ein kleiner Schelm heraus.

Doch abends, wenn es dunkel wird
und alles geht zur Ruh,
dann macht geschwind der kleine Schelm
die Fensterladen zu.

         Von Georg Christian Dieffenbach

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Im Park

Ein ganz kleines Reh stand am ganz kleinen Baum
still und verklärt wie im Traum.
Das war des Nachts elf Uhr zwei.
Und dann kam ich um vier
morgens wieder vorbei
Und da träumte noch immer das Tier.
Nun schlich ich mich leise – ich atmete kaum –
gegen den Wind an den Baum
und gab dem Reh einen ganz kleinen Stips
und da war es aus Gips.

      Joachim Ringelnatz

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 Abschied

Feldeinwärts flog ein Vöglein
und sang im muntern Sonnenschein
mit süßem, wunderbarem Ton:
„Ade! Ich fliege nun davon.
Weit, weit
reis ich noch heut.“

       Ludwig Tieck

   O O O O O O O

Stecknadel und Nähnadel

Welch ein Geschöpfchen!
Wie auch geboren,
nie wachsen Ohren
ihm am Köpfchen.
Es klingt wie ein Märchen:

Hat es ein Öhrchen,
hat es kein Köpfchen.
Hat es ein Köpfchen,
hat es kein Öhrchen,

das arme Tröpfchen.

…..Clemens Brentano

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