Aus allem wird ein Märchen

Wenn das Wetter schlecht ist, holt Hasenoma die Huxlipuxkinder zusammen und erzählt ihnen Märchen. Sie kann aus allem, was sie ihr zurufen, ein Märchen machen.

20170913_181445„Aus allem?“ fragt Lilli. „Auch aus einem Stein?“ Nichts ist leichter. „Und aus meinem Schuh“ will das Clownsmädchen wissen.  Gustl schaut sich um. Da steht der Wäschetrockner. „Über den gibt’s bestimmt kein Märchen.“ Denkt er. Aber Hasenoma sagt: „Immer der Reihe nach. Erst ein Märchen vom Stein! Auf dem ich sitze, dann vom kleinen schwarzen Schuh. Und zuletzt erzähle ich vom leeren Wäschetrockner.“ Und sie beginnt.

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Das Märchen vom Stein

Es war einmal ein Stein. Er lag so auf der Waldwiese herum und langweilte sich sehr. Niemand beachtete ihn. Da setzte sich ein kleiner Spatz auf ihn. Er hörte das Seufzen des Steins und begann, ihm von dem Dorf zu erzählen, in dem er gerade gewesen war. „Hähne gibt es dort, die krähen so lustig, dass sogar die Hühner lachen. „Er versucht es nachzumachen. Doch ein Spatz kann nicht kikeriki rufen sondern nur piepsen. Er sprach weiter: „Und ein  Kran steht da. Ein Kindergarten wird gebaut. Viele Steine werden dazu gebraucht.“ Wieder seufzte der Stein. „Könnte ich da doch mitmachen, “ stöhnte er. „Wir könnten es ja mal probieren,“ schlug der Spatz vor. „Siehst du denn nicht, wie schwer ich bin, wer soll mich da hinbringen.“ „Na ich. “ Der Spatz hüpfte fröhlich hoch. „Ich kann zaubern. Schließe deine Steinaugen und werde klein.“ Er stupste mit dem Schnabel an den Stein, und da verlor der sein Gewicht und passte in den Spatzenschnabel.

So flog der Vogel mit dem Steinchen ins Dorf zu der Baustelle. Dort ließ  er ihn fallen, und der Stein wuchs in seine normale Größe zurück. Der Hahn krähte, die Hühner gackerten und der Kran hob Stein um Stein, und setzte alle übereinander. Den Waldstein aber ließ  er liegen. Die Kinder kamen, um zu schauen, wie ihre Baustelle wächst. Der Kleinste ruhte sich auf dem dicken Stein aus. „Ein richtiger Hocker bist du,“ piepste das Vögelchen.

Aber dann gingen die Kinder heim. Der Kran ruhte, und die Arbeiter wollten auch nach Hause. Da sah einer den Waldstein. „Du gehörst hier nicht her“, sagte er und packte ihn in den Korb im Kofferraum seines Autos. Sein Weg führte durch den Wald. An der Wiese hielt er. Dort standen herrliche Pilze. Er suchte weiter und fand so viele, dass er den Korb für sie brauchte, in dem der Stein lag. So packte er den aus und ließ  ihn an der Stelle liegen, wo er vorher schon gelegen hatte. Das Auto fuhr davon.

Der Spatz kam noch einmal angeflogen. „Nun kannst du schön träumen.“ Piepste er. „Danke, lieber Zaubervogel,“ Dem Stein fielen die Augen zu und er schlief ein.

Nanu, ihr seid wohl auch schon müde? Gut, dann erzähle ich morgen vom kleinen schwarzen Schuh und übermorgen vom Wäschetrockner. Gute Nacht.

 

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