Goldflöckchen -Goldröckchen
Goldflöckchen, Goldröckchen, wo wirst du wohl schneien? Aber nein. So geht doch das Lied gar nicht. Es müsste heißen „Schneeflöckchen, Weißröckchen..“ In diesem Jahr aber sind noch keine Schneeflocken unterwegs. Da kam ja die liebe gute Wolkenfee darauf, die ungeduldigen Schneeflocken mit Gold zu verzaubern. Hm, sah das schön aus. Jede Flocke drehte sich wie ein goldenes Funkelchen um sich selbst, und es war ein Glitzergewirbel, wie man es kaum auf einem Foto zeigen kann. Unser Wolkenfotograf Wolf hat es dennoch gewagt.
Eines von ihnen fragte die Wolkenfee:
Aber was soll nun weiter mit uns geschehen? Wir können doch nicht hier oben nur für uns tanzen. Die Wolkenfee überlegte nicht lange. „Ihr reist ins Land der ärmsten Kinder der Erde.“ Sie blies die Goldwolke einmal rundum den großen Erdball, bis zum ärmsten Winkel der Welt. Dort ließ sie es Goldflöckchen schneien. Die Menschen rannten auf die Straßen, um den Goldschnee zu fühlen. Sie bemerkten, daß die Flocken, nicht auftauten sondern echtes Gold waren. Sofort wollten die Reichen, die große Fabriken und alles im Land besaßen, auch das viele Gold nur für sich allein einsammeln. Aber in ihren Händen schmolz es. Nur die Kinder und die armen Eltern konnten die Goldflöckchen nehmen. Sie trugen das Gold in eine Sparkasse, wo man es ihnen in Geld eintauschte. Endlich haben die Leute im ärmsten Teil der Welt genug zum Essen und es gibt sogar Weihnachtsgeschenke für alle. Das Gold kann niemals schmelzen und so muss sich keiner mehr sorgen. Und es gibt auch keine Diebe mehr, denn alle haben so viel sie brauchen. Die Wolkenfee, einmal beim Arbeiten, erfand gleich noch etwas anderes. Sie wühlte im grauen Wolkenvorrat herum, schnappte eine besones dunkle graue, kippte eine scharfe Säure hinein, wirbelte alles durcheinander und ließ die Riesendunkelwolke auf alle schrecklichen Kriegsgeräte regnen. Auf Panzer, Bomben, Gewehre und Drohnen. Die zerfielen in tausend kleine Staubkörner und es gibt nichts mehr, womit ein Krieg gemacht werden könnte. I So kam der Frieden in diese Welt, als zur Weihnachtszeit kein Schnee fiel.
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