Die Goldsternflocke
Es war einmal in einer dicken grauen Wolke. Da versammelten und drängelten sich Flocken, die später als Schnee auf die Erde kommen sollten. Dunkelgraue, fast schwarze Schneeflocken? Das dürfte es nicht geben. Darum fuhr die Sonne mit spitzen Strahlen in das Wolkengewimmel und machte, daß sie weiß wurden bevor sie zur Erde tanzen konnten.
Die Sonne seufzte und eine größere Flocke, die auf einem Wolkenrest sitzen geblieben war, seufzte mit. Die Sonne beklagte, daß die Flocken zu voreilig hinunter gehastet waren. Die Erde ist noch herbstwarm, und schnell würden sie auftauen und verschwinden. Die übrig gebliebene Flocke jammerte. „Ich möchte auch hinunter zur Erde, aber nicht gleich auftauen. Es gibt doch bestimmt so viel Schönes, was ich mit erleben möchte. Hilf mir dabei.“ Die Sonne nickte und erzählte der kleinen Flocke vom wunderschönen Weihnachtsfest. „Tannenbäume werden Kugeln und Kerzen geschmückt sein. Die Kinder strahlen dann und freuen sich über bunte Gaben.“ Zu gern würde die Flocke das erleben. Sie streckte der Sonne das kleine weiße Sterngesicht entgegen. Die nahm ihren Glitzerstrahl und pinselte Sonnengold auf den Flockenstern.
„Bis zum Neujahrsfest kannst du glücklich auf der Erde leben.“ Verkündete die Sonne. Langsam, nicht hastig, flatterte die Goldflocke hinunter und blieb auf einem weichen Mooskissen im Wald liegen. Da kam das Eichhörnchen Knabbernüßchen vorüber gehuscht.
Es bewunderte die Goldsternflocke und nahm sie mit nach Hause. Zunächst wurde sie in den Adventskranz als Stern gesteckt . Wie es ihr weiter ergeht, erzählen wir nach dem Weihnachtsfest. Inzischen aber singen wir vom Schneeflöckchen – Weißröckchen und „Leise rieselt der Schnee“