Erst Ball, dann Knall
In der Abenddämmerung saß Vater Igel Stachelborst vor dem Komposthaufen in unserem Hof. Seine Frau saß neben ihm und die Igelkinder spielten Rüsselball mit einer herunter gefallenen Kirsche. „Die Menschenkinder haben heute ein Fest gefeiert, es war sehr laut“, sagte Frau Igel. Auf einmal kam Pieks, das Älteste der Igelkinder, angelaufen, so schnell ihn seine kurzen Beinchen tragen konnten. „Mutti, Vati! Auf dem Rasen liegt was!“ Er war ganz aufgeregt. „Ist es etwas zu essen?“, fragte die Mutter. „Es sieht aus wie eine große Apfelsine, aber ich traue mich nicht näher heran,“ antwortete der Igeljunge. „Apfelsinen wachsen hier nicht“, sagte die Mutter. „Am besten Du gehst mal hin und schaust nach, Vati“.
Auf dem Rasen lag tatsächlich ein sonderbares Ding. Es war größer als der Igelvater selber und manchmal bewegte es sich. Da kam der Nachbar Maulwurf, er wollte etwas Luft schnappen und hatte dafür einen wunderschönen Erdhügel gegraben. „Das könnte ein Fußball sein, ich habe schon öfter Menschenkinder mit einem spielen gesehen“sagte er . Die Igelkinder wollten gleich alle mit dem Ball spielen. Der Igelvater war traurig, das es nichts zu essen war. Er stupste den Ball mit seinem Rüssel an, da gab es gewaltigen Knall und die große gelbe Kugel platzte auseinander. Im Nu rollten sich die Igel zu einer Kugel zusammen und der Maulwurf verschwand unter der Erde. Luftballons sind eben kein Spielzeug für Igel. Dann doch besser mit Kirschen, Äpfeln oder Birnen spielen, die jetzt im Herbst von den Bäumen fallen, und die kann man sogar noch verspeisen.
Nun lacht der auch noch, der kesse Luftballon!
Von Barbara Boehnke