Feiern auf dem Roten Meer
Liebe Huxlipuxer,ich wünsche euch einen schönen Sonntag vom noch immer sonnigen und warmen Roten Meer. Während ihr euch einmummeln müsst, sitze ich hier in kurzer Hose und ärmellosem Top und schreibe. Ich werde versuchen, heute Abend oder morgen früh ein paar Bilder von unserer Barbecue-Party zu schicken, die wir bei schönstem Wetter erleben konnten. Das Meer lag ganz ruhig und schön blau gefärbt. Das Deck D eignet sich sehr gut für diesen Anlass. Es hat eine große freie Fläche und dort wurden ein langer Tisch und Bänke aufgestellt und der Grill angeworfen. Das beliebte Spanferkel hatten sie schon am Nachmittag geröstet. Der Kapitän trug zur Belustigung der Crew das T-Shirt mit dem passenden Spruch,(Seemannsregel. Der Captain hat immer Recht. Und ich bin der Captain)das wir im Florida-Urlaub gekauft hatten. Allerdings lachte keiner, denn schließlich ist es ja an Bord, wie es in dem Spruch heißt. Jeder hat dann sein Steak oder seine Wurst auf den Grill gelegt und hinterher genüsslich verspeist. Die Mannschaft liebt solche Events und bereitet sie auch gern vor. Als Schmuck dienten eine bunte Lichterkette und die Flaggen verschiedener Länder, die an Bord vorrätig sind, weil im Hafen immer die Flagge des jeweiligen Landes aufgezogen wird. Eine philippinische ist nicht dabei, weil die Philippinen nicht angesteuert werden, jedenfalls nicht durch dieses Schiff. Auch als es dunkel wurde, blieb es warm und wir beobachteten einen herrlichen Sonnenuntergang. Ich unterhielt mich mit dem polnischen Chief, der damals auf der „Flaminia" war, die schreckliche Explosion an Bord hatte, wo die ganze Besatzung runter musste. Er ist seitdem etwas ängstlich und teilt sein Leben in die Zeit vor dem Unfall und nach dem Unfall ein. Aber es ist nun mal sein Beruf. Dann haben wir noch etwas getanzt. Die Crew ist nicht so feierfreudig und die meisten gehen schlafen, wenn der Magen gefüllt ist, aber ein harter Kern blieb, und die beiden, die schon zu Weihnachten einen Tanz aufgeführt hatten, tanzten Lambada. Zum auch bei den Filipinos sehr beliebten Song „Happy" tanzte der Stewart mit mir und auch Peti vollführte zur Freude aller mit mir einen Tanz. hoffe, ich kann ich mir heute Abend Internet kaufen (meine einzigen Einkäufe auf der Reise), denn wir fahren dann durch den Suezkanal. Mal sehen, ob ich mehr davon sehen kann als auf der Hinreise, aber ich fürchte beinahe, dass es wieder Nacht sein wird, wenn wir ihn durchqueren. Nachher werde ich zum letzten Mal den Pool besteigen, nach dem Kanal wird das Wasser, das übrigens richtig aus dem warmen Meer kommt und salzig schmeckt, wieder abgelassen. Ich hoffe, dass Peti ein einziges Mal kurz mit reinkommt. Es grüßt euch eure Reisereporterin Katrin
In einem neuen Artikel werdet ihr die Fotos zu dieser Erzählung anschauen können.