Durch den Suezkanal im Schlaf

Die Kanaldurchfahrt ging, zu Petis Erstaunen,  sehr viel 
früher los als gedacht. Kaum war der Anker geworfen, da 
wurde er auch schon wieder herein geholt. Es gibt momentan 
nicht mehr diese festen Zeiten wie bisher. Sie arbeiten 
wohl an einer Erweiterung, mit der sie im August fertig 
werden. Dann können die Schiffe auf zwei Bahnen rein- 
und rausfahren. Das geht dann noch schneller. 
Für mich war es schlecht, denn ich konnte so kaum 
was vom Kanal sehen. Um Mitternacht stand ich oben auf 
der Brücke. Man sah die Lichter vom Land, aber kein 
Feuerwerk! Nichts. 
8886 pr0f ausfahrt
Egon und der Professor haben fast die ganze Nacht auf 
der Brücke gesessen und zugesehen, wie die Lotsen wechselten, 
wie das kleine Boot mit einem Kran auf unser Schiff gehoben 

8886das bootwurde und ein paar neue philippinische Crew- Mitglieder 
auch per Schiff kamen. Ich habe derweil geschlafen. 
Um sechs Uhr weckte mich Peti und so konnte ich bei 
Tagesanbruch noch ein wenig sehen. 
Auf den Bildern erkennt 
8886Bei Ausfahrt die beidenman noch die sandige Landschaft der Wüste. Wir fahren 
vorbei an einer kleinen Stadt in der Naehe von Suez. Das
weiße Boot wird wieder ins Wasser gelassen. Es ist ein 
Sicherheitsboot, das im Falle einer Havarie in der Lage 
ist, das große Schiff an der Seite des Kanals festzumachen. 
Sonst würde der ganze Verkehr zum Erliegen kommen. 
8886prof.auf stadtWir waren übrigens die ersten im Konvoi. Das hat Peti 
bisher sehr selten erlebt. 
Noch etwaszum Suezkanal: Er verbindet das Mittelmeer mit 
dem roten Meer, ist also der kürzeste Weg vom Atlantik 
zum Indischen Ozean. Als es ihn noch nicht gab, mussten 
die Schiffe eine lange Strecke um Afrika herum fahren. 
Er wurde 1869 gebaut und ist fast 200 Kilometer lang. 
Er trennt zwei Kontinente. Auf der linken Seite liegt Asien, 
auf der rechten Afrika. Da es keine Höhenunterschiede 
zwischen den Meeren gibt, braucht man keine Schleusen.
Mein Wissen über den Kanal beschränkte sich bisher darauf, 
dass ich wusste, dass zur Einweihung des Suez-Kanals in 
Kairo Verdis Oper „Aida“ seine Uraufführung hatte. Und 
wenn ich versuche, meinen Schülern etwas Allgemeinwissen 
zu vermitteln,stelle ich seit Jahren die Frage: mit welcher 
Oper wurde der Suezkanal eingeweiht? Und die Antwort fällt 
allen leicht, denn sie stellen sich sofort das bekannte 
Kreuzfahrtschiff vor, das den Namen Aida trägt. Kanal-
Schiff-Aida! 
Nun ist es vormittags um Zehn und Peti schläft jetzt 
endlich. Das Rote Meer sieht nicht anders aus als das 
Mittelmeer, scheint mir auch etwas wellig und wir fahren 
an der Küste Ägyptens entlang, die man aber nur fern 
erkennt. Deshalb habe ich auch noch Netz und konnte 
meine Fotos per Handy verschicken. Ich wünsche der 
Huxlipux-Gemeinde noch einmal ein gutes neues Jahr-
           Eure Katrin

 

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