Oskar, die Geige und eine Maus
„Herein“ bat Oskar Weislein, als Katrin gestern Nachmittag kam. Sie kramte in ihrer blauen Ledertasche. „Hier kommt Besuch,“ stellte sie vor, eine Maus. „Sie gehört Hopy und das kleine amerikanisch-deutsche Mädchen möchte gern, dass ihre Lieblingsmaus, ihr Kuschelschlaftier mal eine Weile in Huxlipux mitleben darf. “ – „Immer herein in die gute Stube“. Oskar reichte der Maus freundlich die Hand. Für ihn ist sie eine Riesenmaus. Für Hopy wohl das kleinste Kuscheltier das sie hat.„Wie heißt du denn Mäuschen oder Mäuserich?“ – „Hä?“ der oder die Kleine zuckt mit den Armen. „Na Maus.“ Hm. Also ein Mäusebaby? Weislein hat vergessen, Katrin nach dem Namen zu fragen.
Die Maus ist neugierig, was Oskar eigentlich in seinem braunen Säckchen trägt. Ist was zum Knabbern darin versteckt? Vielleicht Butterkäse oder Schokolade?Die Maus steckt die Zunge heraus und will lecken. Oskar streicht über die Saiten. Ein paar Töne erschrecken die kleine Maus. „Nichts zum Essen. Damit macht man Musik. Manchmal sitzen wir beieinander, einige singen, ein anderer spielt Flöte und ich fidele auf der kleinen Geige.“ Oskar spielt, die Maus pfeift ein wenig dazu. „Darf ich auch mal probieren?“ Ja, das geht nicht so auf einmal. Auf der Geige spielen, muss man lernen. Das Mäusekind sitzt und übt. Wieder und wieder und immer noch. Oskar Weislein staunt. „Wenn Du weiter so gute Erfolge hast, darfst du die Geige mitnehmen und für Hopy und ihre Familie Musik machen.“ Ja – da sitzt er nun mit der Geige und will für heute gar nichts mehr weiter sehen und auch keinen kennen lernen, nicht mal etwas essen. Musik ist etwas, das auch Mäuse fast so gern wie Butterkäse oder ein anderes Naschzeug haben.
Hopy wird staunen und bestimmt fragen: „Was bringst du denn in dem braunen Säckchen mit?“ Dann will er ein schönes Kinderlied spielen.