Lachstörung
Ein Clown, der weint. Ich treffe unseren Clown Bopsi auf der Stufe zum Rathaus. Da hockt er und hat den Kopf gebeugt und eine Träne kullert aus dem Auge. Er stöhnt. „Doktor Grauohr,“ sagt er leise. “ bitte, schreiben Sie mich noch bis Ende der Woche krank. Ich kann vor Traurigkeit nicht mehr lachen. “ Ich schau mir den sonst so lustigen Kerl an und frage:“Brauchst du vielleicht Lachperlen?“ Er schüttelt den Kopf. „Das hilft doch nur meiner kleinen Tochter Kulla. Mir nicht. “ Wieder jammert er weiter. „Bitte, schreiben Sie nur auf den Krankenschein, wegen Lachstörung nicht arbeitsfähig.“ Ich überlege. „Ach so,“ fällt mir ein. „Bopsi, du weinst, weil du die kleine Kulla nicht hast?“ Er nickt traurig. „Wenn ich dran denke, wie weit sie von mir entfernt ist, am anderen Ende der Welt, am südlichsten Punkt der USA, da zittern mir die Ohren und wackelt die Zunge.“ Aber Bopsi. Was soll ich bloß mit dem Kerl machen. Ich suche in meinem Bücherregal nach einem Lach- oder Witzbuch. Aber die sind alle nur für Erwachsene. „Es sind nur noch sechs Tage,“ sage ich streng. „Dann kommen sie doch schon zurück. Kulla erlebt gerade viele schöne Dinge, und Katrin und der Kapitän passen auf, dass nichts geschieht. Aber gut. Ich werde dir helfen. Du schaust ein wenig, ob du Kuller und ihre Freunde im Internet siehst und ich vertrete dich als Lachlehrer.“ Bopsi lächelt schon ein wenig. Da fällt ihm ein Stein vom kleinen Clownsherzen, denn allzu gern hätte er ja den anderen nicht gezeigt, dass er wegen Lachstörung krank geschrieben ist.
Na und wir werden mal sehen, wie sich unser Lachlehrer Grauohr anstellt, wenn er die Kinder das Lachen lehrt. Bis Montag hat er Zeit, es zu probieren.