El flaco – der Dünne
Hola queridas, vieles Grüße von Till aus Manzanillo. Einem Ort, fast ohne Touristen..
bisher habe ich nur eine Italienerin getroffen, die mit dem
Fahrrad durchs Land fährt. Das will ich unbedingt auch mal
machen. Wir waren gestern in einem Restaurant etwas essen für
umgerechnet 1,5 Euro, es gab leckeren Fisch mit Reis und Gemüse.
Auswahl gab es keine, genau so wie ich es mag. Hier muss man sich
nicht so viel entscheiden. Danach war ich noch ein Eis essen,
2 Kugeln für 5 Cent. Ich hatte Glück, es gab Erdbeere.
Leckeres Milcheis. Die Zugfahrt war genau die Art von Abenteuer, die ich gesucht
habe. Gleichzeitig ist es schon recht ungemütlich. Aber
man kann soviel beobachten und nach einer Weile kommt man
immer mit den Leuten ins Gespräch. So habe ich El Capitan,
einen stolzen mittelalten Kubaner mit einem alten Basecap
mit eben diesem Namen getroffen. Erst schlief er eine Weile,
aber nach ca. 1 Stunde setzte er sich zu mir und erzählte
mir von seinem Leben. Er handelt mit Stoffen
unterschiedlicher Farben, die er auf dem Land einkauft und
dann in die Stadt bringt. Er warnt mich vor den bösen
Menschen in der Stadt, die ich ja allerdings schon alle
ganz gut kenne. Wir müssen schreien und zusätzlich
Hände und Füße benutzen, um uns zu verständigen, weil
es im Zug ziemlich laut ist. Das obwohl der Zug nur mit
ca. 30 km fährt. Wieder einmal beeindruckt mich, wie gut selbst viele
einfache Leute über das Ausland Bescheid wissen.
Er weiss einiges über Berlin, stellt Fragen und
interessiert sich sehr.
Das wars an Infos für heute, ich muss jetzt gleich
mal meinen LKW besteigen, Zugerfahrung ist erst einmal
abgehakt. Aber der Camion (ein kubanischer Personen LKW)
ist die nächste Erfahrung, die ich schon immer mal
machen wollte. Wahrscheinlich wird es ganz schoen
rumpeln, aber genau darauf freue ich mich. Und es soll
wohl auch sehr viel schneller gehen, als mit dem Zug.
Wir werden sehen.
Un besote: El Flaco (der Dünne, so wie sie mich hier oft nennen…
gefolgt von el Yuma, was eigentlich für einen
Amerikaner steht, aber mittlerweile zu allen Ausländern gesagt wird)
