Freddy – unser Hamster
In grauer Vorzeit – die Kinder waren noch klein – schafften wir uns auf inniges Drängen unserer Kinder einen Zerghamster an. Ach, war der süß! Die Begeisterung war nicht in Worte zu fassen …
Was haben wir mit dem Tierchen nicht alles erlebt:
… bis die ersten unvorhergesehenen Dinge passierten!
Eines Tages kam ich von der Arbeit – die Kinder hatten Freddy aus seiner Behausung gelassen. Freddy hangelte blitzschnell an den bodenlangen Gardinen hoch. Oben angekommen knabberte er die „Gimpen“ durch, so dass die Gardine dekorativ in großen Bögen herunter hing. Da war ich ja sowas von begeistert: Nähmaschine hatte ich damals noch keine. Das Fenstermaß war 2 m – entsprechend länger war das Maß der Gardinenbreite! Handarbeit war angesagt … Was habe ich den Hamster … nein, nicht verflucht! Der war ja sooooo niedlich! Meine Drohung: Der Hamster hat im Wohnzimmer nix zu suchen, löste eine Sturzflut von Tränen aus!
Freddy durfte nur noch unter meiner Aufsicht im Wohnzimmer alle Ecken unsicher machen. Seine Klettertouren an der Gardine waren seine Lieblingsbeschäftigung. Ratz Batz war er oben – und aus Furcht vor der nächsten Näh-Strafarbeit schüttelte ich die Gardine energisch!
Freddy ließ sich runtergklatschen – lag da auf dem Teppich, alle Viere von sich gestreckt. Mir war sauschlecht! Die Kinder heulten auf … ich näherte mich Freddy! Der kleine Sauhund hatte nur auf den Moment gewartet: Mit flinken Beinchen rannte er – wohin wohl? Rauf an der Gardine und über die Gardinenleiste. Von oben schaute er uns ganz frech mit seinen Knopfäuglein an! Diese Aktion hat er -zig Male wiederholt!
Ich habe dann einfach die Gardine gekürzt!
Die nächste Freddy-Aktion war es, uns den Urlaubsstart zu kippen.
Wir wollten an die Ostsee und hatten geplant, sehr früh (gegen 3 Uhr) zu starten. Die Kinder wollten sich natürich von Freddy gebührend verabschieden. Er entwischte ihnen – hinter die Schrankwand!!!
Er war mit nix vorzulocken! Was hat da mein (Ex)Mann geflucht! Die Kinder heulten was Kinderaugen nur an Tränen hergeben können. Uns blieb nix anderes übrig, als einen Teil der Schrankwand abzubauen, damit sie wenigstens verrückbar war. An jeder Seite wurde ein „Fänger“ positioniert … Wir waren schneller als Freddy!!! In seinen Käfig verfrachtet konnte er seiner Urlaubsbetreuung übergeben werden.
Wir haben dieses Tierchen geliebt – trotzdem er manchmal unser Nervenkostüm ganz schön strapaziert hatte.
Leider ist er nur knappe 3 Jahre alt geworden…
Susi Ebert