Wo schlafen die Vögel im Winter?
Diese Frage stellte der kleine Teddy Maxl dem klugen Professor Schlamperbein.
Der antwortete: Na ja, na ja, na… ich weiß es eigentlich auch nicht. Wo schlafen die Amseln, das Rotkehlchen, die Meisen und Spatzen? Fragen wir doch mal die kluge Barbara aus Weißensee. Könntest Du uns antworten?
Barbara hat sofort geschrieben:
Manche Vögel verlassen im Winter die Heimat, weil es ihnen zu kalt ist. Störche fliegen bis nach Afrika, auch Wildgänse, Kraniche und Stare ziehen fort. Es gibt aber viele Vögel die hier bleiben und die wir auch an kalten Wintertagen sehen und hören: Die Amsel, die Drossel, die Meisen, die Finken, den Buntspecht, die Elstern, die Raben und Krähen, die Spatzen, den Zaunkönig und den Zeisig.
Valy, Bärly und Bine , meine Katzen, bekommen jeden Morgen Besuch von einer Krähenfamilie, die Futter haben möchte. Sie sitzen in unserem Garten, rufen und krächzen laut. Dann öffne ich die Balkontür und gebe ihnen Nüsse und die Reste vom Futter der Katzen. Walnüsse und Erdnüsse können sie sehr geschickt knacken und sind so für eine Weile beschäftigt. Sie sind sehr schlau und erkennen uns, wenn wir Morgens unsere Runde laufen.
Für die Amseln, Meisen und anderen Vögel, habe ich an einen Strauch Futter gehängt, zum Beispiel Sonnenblumenkerne in Schmalz. Das kann man selber machen und schmeckt ihnen. Natürlich habe ich auch ein Vogelhaus mit Rosinen, Haferflocken und Nüssen. Das Schönste in diesem Jahr sind aber getrocknete Mehlwürmer die ich im Herbst in einem Zoogeschäft gekauft habe. Das fressen alle sehr gerne! Jeden Morgen schaue ich nach, ob noch genug Futter da ist.
Gegenüber von meinem Haus ist ein See, der fast zugefroren ist. Die Enten dort können noch in dem eisigen Wasser schwimmen, weil ihre Füße nicht wärmer als 0 Grad sind und sie in ihrem Gefieder Talg verteilt haben. Sie plustern sich auf und wärmen sich so. Sie füttere ich mit Salatblättern und einer Körnermischung oder klein geschnittenem Brot.
Nachts suchen die Vögel Äste, Baumhöhlen oder Nischen von Gebäuden auf oder in denen sie sicher schlafen können. Die Zaunkönige bilden Schlafgemeinschaften und kuscheln sich aneinander. Auch Dohlen und der Spatz, übernachten im Schwarm. Sie fliegen allabendlich bestimmte Gehölze an und wärmen sich gegenseitig. Häufig kann man das in Parkanlagen beobachten. Das aufgeplusterte Gefieder ist die eigene Heizung.
Vögel haben ein dichtes Federkleid, welches im Winter ihren Körper isoliert und sie vor zu großen Wärmeverlusten schützt. Die normale Körpertemperatur unserer gefiederten Freunde liegt über 40 Grad – daher ist der Schutz durch das im Winter besonders dicke Federkleid fürs Überleben besonders wichtig. Das Federkleid kann sogar zu einer Kugel aufgeplustert werden, was den Körper der Vögel mit einem festen und schützenden Luftpolster umgibt und noch mehr wärmt.
. Mit ihrem Federkleid können sie aber nicht jeden Wärmeverlust verhindern oder ausgleichen, weshalb sie sich während des Tages Fettreserven anfuttern, die als Brennstoff für die langen und kalten Winternächte dienen. Aus diesem Grund brauchen Vögel im Winter auch wesentlich mehr Nahrung als im Sommer und das ist nicht immer leicht zu finden.
Futterstellen, bei Barbara im Hof. hier die Raben beim Frühstück
Bei einer hoher Schneedecke und stark anhaltendem Frost allerdings können wir den Vögeln durch die Winterfütterung über die schwierige Zeit helfen. Wenn einmal mit dem Füttern begonnen wird, sollte man es unbedingt beibehalten, da die Tiere sich darauf verlassen. Wird das Füttern plötzlich eingestellt, könnten die Vögel innerhalb von Stunden verhungern. Erst wenn die Temperaturen wieder milder werden, kann damit aufgehört werden.
Ich wünsche euch viel Freude an dem Schnee und wenn ihr Vögel seht, denkt daran, wie schwer es für sie ist jetzt Futter zu finden. Meisenknödel und Körnerstangen könnt ihr auch im Park oder Strauch vor eurer Haustür aufhängen.
Es grüßt aus Weissensee, Barbara mit den Katzen
Auch ich (72) bin begeistert von Deinem Artikel. Er erklärt in einfachen Worten, wo und wie Vögel sich im Winter vor Kälte schützen. Ich dachte immer der Mensch sollte noch unterstützend eingreifen, aber das ist offensichtlich nicht nötig. Vielen Dank für Deinen Beitrag.
Liebe Barbara,
danke für den schön erklärten Artikel.
Hat mir sehr geholfen!