Noch einmal von vorn…
Lange Zeit schon reisen wir Huxlipuxer mit Kapitän Peter über die Meere.
Manche Kinder haben die Seite früher noch nicht gesehen. Darum zeigen
wir Euch noch einmal, wie es vor sich geht, wenn Kapitän Peter aus seinem
Urlaub von daheim wieder auf dem Schiff ankommt. Seine Frau Katrin
schreibt ihm Emails und er ihr auch. Manchmal telefonieren sie in einem
Hafen miteinander. zum Beispiel wenn er im Panamakanal durchgeschleust
wird. So am 27. herum ist er wieder dort.
Meine Wohnung hoch oben auf dem Schiff
Nach dem Urlaub bin ich wieder an Bord gegangen bin, so sagen Seeleute,
wenn sie auf ihr Schiff steigen.
Meine Wohnung liegt ganz oben, in der 8. Etage. Darüber ist nur noch die
Brücke, das ist ein Ort, der wichtig dafür ist, dass das Schiff ans richtige
Ziel gelangt. Ich werde sie euch demnächst vorstellen. Einen Fahrstuhl
gibt es in der Zim Ontario nicht. Und man pustet ganz schön, ehe man
oben angekommen ist. Heute zeige ich euch meine Wohnung. Kommt
in das Wohnzimmer.
Hier sieht es wie zu Hause aus. Es gibt eine Sitzecke mit Sofa, einen
Arbeitsplatz mit Computer und natürlich auch einen Fernseher, wo
ich mir abends manchmal ein Video ansehe. Nebenan ist das
Schlafzimmer mit einem gemütlichen Bett und ein Bad mit Dusche.
Alle Schränke sind fest geschlossen und ihr hättet Mühe, sie zu öffnen.
Könnt ihr euch vorstellen, warum das so ist? Wenn mal ein Sturm kommt
und das Schiff, wie neulich auf hoher See schaukelt, würden alle Sachen
aus den Schränken purzeln und ich müsste jedes Mal alles wieder
einräumen. Dazu habe ich nun wirklich keine Lust.
Puh, ist das heute wieder kalt hier. Den ganzen Tag läuft die Klimaanlage,
weil sich die Fenster nicht öffnen lassen und man schließlich frische Luft
braucht. Ich packe meine beiden Koffer aus. Schnell füllt sich der Schrank
mit Wäsche, vor allem mit den vielen Hemden, die ich mitgenommen habe.
Ein Kapitän trägt nicht den ganzen Tag seine Uniform. Die ziehe ich nur
zu besonderen Anlässen an, zum Beispiel, wenn wir einen neuen Hafen anlaufen.
Ein Bild von meiner Frau stelle ich ins Regal. So kann ich sie immer
sehen und fühle mich nicht einsam.
Geschafft. Nichts liegt
mehr herum, ich bin nämlich ein sehr ordentlicher Mensch. Nun kann
ich einen Blick auf die etwa 3000 Container werfen, die sich vor
meinem Fenster und auf jedem freien Fleck auf dem Schiff stapeln.
Es sind riesengroße Metallkisten. Ihr seid sicher neugierig zu erfahren,
welche Schätze darin sind. Am liebsten würde ich einen Container für
euch öffnen, aber das geht leider nicht. Sie sind fest verschlossen.
Trotzdem weiß ich, was wir transportieren. Es ist fast alles, was man bei
uns im Laden kaufen kann. Obst und Gemüse, Kleider, Spielzeug,
Geschirr, ja sogar Autos befinden sich in den großen Behältern, die
mit Kränen auf das Schiff gehoben werden. Auch das werde ich euch
demnächst zeigen. Warum die Container nicht zu öffnen sind, kann ich
euch erklären. Zum einen darf nichts herausfallen oder kaputt gehen,
zum anderen kostet alles, was darin ist, viel Geld und es darf nichts
verloren gehen oder gestohlen werden.
Jetzt muss ich aber schnell auf die Brücke. Hier ist mein Lieblingsplatz
an Bord. Beim nächsten Mal zeige ich sie euch.
Bis dahin grüßt euch Kapitän Peter
(Aufgeschrieben von Katrin)
Aus einer Email von Kapitän Peter:
Wir haben jetzt wieder Hochsommer. Wenn ich aus dem Fenster sehe, liegt der tiefblaue Ozean unter mir und der azurblaue Himmel über mir. Dazu noch Sonnenschein und Temperaturen von 28 Grad, das Wasser liegt bei 26 Grad. Da kann man es gut aushalten. Unsere fast 18 tägige Überquerung des grossen Ozean neigt sich ihrem Ende zu. Nur noch ein Tag und wir sind wieder am Panamakanal angekommen. Die Durchfahrt findet am 28.11. statt und dann beginnen die etwas mehr hektischen 14 Tage in der Karibik und an der amerikanischen Ostküste. In den 2 Wochen müssen wir 10 Häfen anlaufen und 2 mal durch den Panamakanal. Um auf deine Frage einzugehen, die Tage auf dem Ozean sind im Normalfall ruhiger und stressfreier als die Zeit auf den Kontinenten mit den vielen Häfen in kurzer Abfolge. In und zwischen den Häfen haben wir immer permanent wechselnde Arbeitszeiten und sehr viel Nachtarbeit mit relativ wenig Ruhezeiten. Das macht die Häfen so unangenehm. Dazu kommt noch die kurze Liegezeit und damit verbunden der fehlende Landgang als Ausgleich für die Tage auf See. Ich will aber nicht lamentieren, der Beruf hat auch heute noch seine schönen Seiten. Wobei sie aber immer weniger werden. Ansonsten hatten wir eine schöne und ruhige Überfahrt, wenn man die 2 Tage Sturm hinter Japan mal ausklammert. Habt eine schöne Vorweihnachtszeit! Euer Captain Peti