Knautschi, nur Pferdchen sind so?
Knautschi ist ein süßes kleines Pferdchen mit einer weichen langen Mähne. Wer es sieht, streichelt es und und möchte es am Liebsten den ganzen Tag lang ansehen, draußen auf der Wiese, auf der Straße, hinterm Zaun. Kommt es aber in die Stube, stöhnen die Erwachsenen. Besonders die Mutter. Aber auch der Vater. Die beiden sind fleißige, ordentliche Leute. Sie fegen die Stuben, wischen die Küche blank und räumen jedes Töpfchen an seinen Ort. Anders Knautschi! Es schüttelt seine lange, weiche Mähne. Dann holt es sich Spielzeug aus dem Regal, baut eine kleine Stadt. Man lobt es, das alles kann ein Pferdchen? Mit den vielen Kuscheltieren baut es einen kleinen Zoo auf. Mit dem kleinen Wagen fährt es alle durch die Zimmer, setzt dort ein Bärchen hin und woanders den kleinen Löwen. Doch bald wird das Spiel für Knautschi zu langweilig. Es schüttet die Murmeln aus dem Säckchen und verteilt sie überall hin. Der Vater seufzt, die Mutter stöhnt. Sie räumen die Bausteine wieder in das Regal. Knautschi murrt. Es will nicht mithelfen beim Aufräumen. Bei jedem Handgriff sagt es: „Ich kann das nicht.“ Die Murmeln bleiben liegen. Die Eltern müssen zur Arbeit gehen. Knautschi bleibt allein. Es setzt sich vor den Fernsehapparat. Es klingelt. Die Oma kommt. Knautschi drückt ihr einen Pferdekuss auf den Arm. „Oma, lies mir ein Märchen vor!“ bettelt Knautschi. „Ich muss erst die Brille holen.“ Oma rutscht aus und fällt über die Kullern. Sie bricht sich ein Bein. Der Arzt muss kommen. „Warum sind Sie gefallen?“ fragt er und sieht die Murmeln überall herum liegen. „Ach, das Pferdchen!“ stellt er fest. Das darf nun nicht mehr in der Wohnung leben. Der Doktor nimmt es gleich mit zum Pferdestall. Dort hat es keine Bausteine, keine Kuscheltiere und auch keine Murmeln. Natürlich besuchen alle das kleine Pferdchen am Sonntag und sehen seinen lustigen Sprüngen zu. Aber wie Mamas halt sind, – sie hat eine Schippe und ein Eimerchen dabei, schaut sich um und – aha Pferdeäpfel. Sie sammelt sie mit der Schippe in den Eimer, damit Oma nicht darüber ausrutscht und auch das andere Bein bricht.
Ganz langsam lernt Knautschi, dass man es viel besser hat, wenn man etwas ordentlicher wird. Sicherlich meinst Du das auch – stimmts?