Rumpelchen heißt Sebastian

Als Doktor Rumpel seine kleine Familie nach Hause holt, hat er dieses Mal die Blumen nicht vergessen. Und an den Namen haben sich – außer Schwester Klößchen auch schon alle gewöhnt, er heißt nämlich Sebastian. Die Kinder sagen Bastel. Alle wollen ihn spazieren fahren. Aber die Schneewittchenmama lässt ihren kleinen Jungen nicht aus den  Augen. „Vielleicht nächste Woche!“ vertröstet sie die Kinder. „Aber die Oma dürft Ihr ausfahren. Mal sehen, wie sorgfältig Ihr das schon könnt.“ So gehen sie oft im Sonnenschein mit 2 Wagen durch Kucksdorf. Die Mama mit dem kleinen Sebastian, und die Kinder, Lisa und Willi , schieben abwechselnd die Oma in ihrem Rollstuhl. So sind sie alle zufrieden. Lisa und Willi sind Patientenkinder. Lisa wird bald zu Schwester Klößchen gehören. Die heiratet nämlich in ein paar Tagen den Witwer, Lisas Papa. Dann kommt sie dem Doktorhaus noch ein Stückchen näher, auch weil die Oma  bei Schwester Klößchen ein Zimmer gemietet hat.  Willi bleibt nur Patient. Er wird doch regelmäßig gewogen, darf nicht zunehmen. Meist schafft er das. Und er hilft auch weiter dem Doktor, in dem er jeden Nachmittag Oma Krause einen Besuch abstattet und sie bittet, Wasser zu trinken. Omas vergessen das oft, trinken zu wenig und werden dann viel kränker.

Der Doktor wäscht sich einmal mehr als früher die Hände, damit er ja keine Kinderkrankheit aus der Praxis  zum winzigen Sebastian hineinbringt.  Der trinkt gerade gemütlich die Milch bei seiner Mami und ist ein fröhliches Kind, das schon lacht und wenig schreit. Auf dem Doktorschreibtisch steht ein großes Foto von seinem kleinen Basti. Die kranken Kinder, die vom Doktor abgehört werden, dürfen das Bild in die Hand nehmen, wenn sie nicht geweint haben. Das ist eine besondere Ehre. Und so manche Spritze tut nicht mehr ganz so weh, wenn das Doktorbübchen zuschaut.

Im Nachbarhaus, bei Schwester Kloss wird die Hochzeit vorbereitet. Ein weißes langes Kleid wird probiert und noch mal probiert. Da – auf einmal – rums ein heftiger Bums. Lisa ist gestolpert und gefallen. Sie kann nicht mehr aufstehen. Der Doktor kommt und tastet sie vorsichtig ab. Er befürchtet, das Bein sei gebrochen. Lisas Papa muss die Kleine ins Krankenhaus fahren. Dort wird sie geröntgt, das ist so was wie fotografiert. Und dann kommt heraus, das Bein ist nur verstaucht. Es wird eingewickelt, eingebunden, und Lisa bekommt eine kleine Gehhilfe. „Mein schönes Brautkind-Kleid kann ich doch so gar nicht anziehen,“ jammert sie. Sie sollte Blumen auf den Weg des Hochzeitspaars streuen. „Nun haben wir Humpelchen und Rumpelchen,“ scherzt Schwester Kloss. Willi aber übernimmt das Blumenstreuen sehr tapfer. So kann es doch noch eine schöne Hochzeit sein.

 Zeichnungen Maja Drachsel (wollten durch den schönen Frühling nach Huxlipux laufen und sind deshalb noch nicht angekommen. )

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