am 26. April

Wenn man draußen radelt, muss man aufpassen, dass man nicht angeschossen wird. Von wem? Na von den vielen frischen Knospen, die besonders ganz früh morgens mit einem Knall aufspringen und das Grün oder Gelb der Forsythien hervorbrechen lassen. Also bleibt mein Fahrrad in dieser gefährlichen Zeit mal lieber stehen und ich lege mich auf den Liegestuhl in die Sonne. Meine neuste treue Begleiterin, die kleine Pünktchenspätzin, weicht mir nicht mehr von der Schulter und piepst mir ihre Sehnsuchtsgeschichte ins Ohr. Ab und zu trällert sie ganz laut und horcht und hofft auf eine Antwort. 

Tomatenlillipiepchen

Da wird Dir ja kaum langweilig,  meine kleine Lilli.

Trotzdem will ich   Dir jetzt meine Geschichte erzählen vom Gang zur Ohrenärztin, zu der mich unser Eselsdoktor schickte. Die Frau Dr. Hinz hat in meinen Ohren geprokelt, damit der Hörgeräte-spezialist kein Krümelchen Schmutz darin findet, sonst kann er  das Gerät  nicht einsetzen. Es hat ein bisschen weh getan. Und dann hat mich die nette blonde Schwester nach Strich und Faden ausgefragt. Ich bekam einen Kopfhörer aufs Ohr und einen Knopf in die Hand. Auf den musste ich drücken, wenn ein Ton kam, dann, wenn  mir ein Ton zu laut war. später sprach mir ein Mann erst Zahlen, dann  Worte vor, die ich nachsprechen sollte. Er murmelte oft so undeutlich, dass ich irgend einen Unsinn verstand und ihn auch ein wenig ärgerte. Wenn er Schnecke sagte, wiederholte ich einfach Zecke, und wenn er Kinderwiege vorsprach, murmelte ich Meckerziege.  Und auf Brautkleid kam von mir Krautschei…Halt, halt, die Schwester nahm mir den Hörer vom Ohr und zupfte mir dabei drei Haare aus. Aber es war in Ordnung. Die Schwester zeichnete komische Zickzacklinien aufs Papier, und dann schickten sie mich wieder nach Hause. Zu dem Zaubergerät, das mein Hören wieder besser macht, komme ich nächste Woche. Ja, so schnell geht das alles gar nicht. Bis dahin werde ich leider „Was“ und „Wie bitte?“ fragen und das Fernsehen etwas lauter stellen.   
Eure Hasenoma

Im Wartezimmer saß ein Frosch auf dem Tresen, der größer war als ich und was trug er in seinem großen Maul? Bonbons! Aber ich habe mich nicht getraut, hinein zu langen.

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