Im Panama-Kanal

Mit dem Schiff durch den Panama-Kanal

 

Heute fahre ich mit euch durch eine besondere Gegend, durch den Urwald. Nun wundert ihr euch vielleicht, wo man auf dem weiten Meer einen Urwald findet.

Wir sind auch nicht auf dem Meer, sondern wir fahren heute durch einen Kanal. Das ist so etwas Ähnliches wie ein Fluss. Links und rechts an der Seite erstreckt sich der Urwald. In diesem Wald leben Affen und andere exotische Tiere. Aber man kann sie vom Kanal aus nicht sehen. Manchmal erblicke ich Krokodile, die am Ufer in der Sonne vor sich hin dösen.

         

Durch den Kanal fährt man praktisch von einem Ozean zum anderen; vom Pazifik in den Atlantik.

Ihr könnt euch sicher denken, dass es nicht einfach ist, ein Schiff, das die Größe eines Hauses hat, durch ein recht schmales Gewässer zu steuern. Man muss sich vorher anmelden, denn es können nicht viele Schiffe zu gleichen Zeit den Kanal durchfahren. Ein Lotse kommt an Bord. Ich habe euch ja schon erzählt, welche Aufgabe die Lotsen haben. Sie kennen das Gewässer ganz genau und passen gut auf, dass man nicht aus der tiefen Fahrrinne heraus zu dicht ans Land kommt.

Das Wasser im Kanal ist grünlich bis grau. Es hat keine Wellen und es erscheint einem schon etwas komisch, wenn man eben noch auf dem Meer fuhr, das ja immer etwas bewegt  ist, und plötzlich wird alles ganz still.

Ab und zu begegnen wir auf unserer Fahrt einem anderen  Schiff.

Am schwierigsten wird es für mich, wenn wir durch die vielen Schleusen fahren. Diese sind so eng, dass unser Schiff gerade hindurch passt. Ein halber Meter mehr an Breite wäre schon zu viel. Jetzt kommen viele Kanal -Arbeiter an Bord, die mithelfen, unseren schweren Koloss gut durch die Schleuse zu bringen.

Sie binden ihn mit Drahtseilen an mehreren Lokomotiven fest, die links und rechts am Ufer mitfahren und aufpassen, das er nirgends anstößt.

Es ist interessant, durch eine Schleuse zu fahren, denn man trifft dort Schiffe, die einem auf der anderen Seite entgegenkommen oder auf der gleichen Seite vor oder hinter unserem Ozeanriesen fahren. Meist winken wir
Seeleute uns dann zu.

 

Auch an Land stehen viele Leute, die zusehen, wie die dicken Schiffe sich durch den Kanal schlängeln. Unser Schiff wird häufig durch große Vögel begleitet.

In dieser Gegend ist es sehr warm und feucht. Damit sich weder der Lotse, noch der Kapitän einen Sonnenstich holen, wird im äußeren Bereich der Brücke von den Matrosen ein kleines zeltähnliches Dach aufgebaut.

Obwohl die Fahrt durch den Panama-Kanal recht anstrengend ist und meine ganze Aufmerksamkeit verlangt, macht sie mir Spaß, weil es viel Interessantes zu sehen gibt. Ob ich wohl diesmal einem Krokodil begegnen werde? Ich lass es euch demnächst wissen.

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