Mahlzeit, Käptn Peter!
Heute zeige ich euch die Messe, man könnte auch sagen den Speiseraum. Es gibt zwei davon an Bord. In einem essen die Matrosen, im anderen die Offiziere, zu denen auch ich gehöre. Das ist die Mannschaftsmesse:
Das ist die Offiziersmesse:
Zwischen den beiden Räumen befindet sich eine große Küche, in der Seemannssprache Kombüse genannt, in der alles aus Metall ist: Metallschränke, Tische, Töpfe. Nur das Geschirr ist aus Porzellan wie bei euch zu Hause.
Ein Koch arbeitet an Bord und kocht für alle etwas Schönes. Die Matrosen und Offiziere, die von den Philippinen kommen, und die den größten Teil der Mannschaft bilden, essen am liebsten jeden Tag Reis und Fisch. Wir freuen uns über Mahlzeiten, wie wir sie zu Hause auch haben.
Dreimal täglich essen wir, immer um die gleiche Zeit. Um 8 Uhr gibt es Frühstück, um 12 Mittag und um 17 Uhr Abendbrot. Wer zu spät kommt, erhält nichts mehr. Aber das passiert nicht so schnell, weil an Bord alle großen Hunger haben. Das kommt von der frischen Seeluft, aber natürlich auch, weil wir uns auf dem Schiff nicht ausruhen, sondern jeden Tag arbeiten.
Auf dem Bild von links nach rechts: Steward, Koch, Kapitän.
Der Steward
Jetzt kommt der Steward, wie wir den Kellner nennen und bringt mir meinen Salat.
Heute, am Sonntag steht das beste Essen auf dem Speiseplan; ein Steak mit Pommes Frites. Die Pommes lasse ich mal lieber weg, sie machen dick. Als Nachspeise gibt es Eis mit Früchten und Sahne, jeden Sonntag und auch am Donnerstag. Diesen Tag nennt man übrigens Seemannssonntag.
Seht ihr die kunstvoll bereitete Ente auf dem Tisch?
Auf dem Tisch stehen viele Flaschen und Dosen mit Gewürzen, Ketschup, Senf und anderen Dingen. So kann jeder sich sein Essen nach seinem Geschmack würzen. Ich esse gern Senf, der 1. Offizier mag Ketschup.
Sonnabends gibt es immer Eintopf. Das ist bei allen Schiffen, mit denen ich unterwegs war, so. Weiße Bohnen oder rote Bohnen, schön dick gekocht und dazu eine Bockwurst, das lieben wir Seeleute ganz besonders. Nur meine Frau, die manchmal im Urlaub mit fährt, mag keinen Eintopf.
In der Offiziersmesse stehen drei runde Tische, die fest an den Boden angeschraubt sind, damit sie bei höherem Wellengang nicht mitsamt dem Geschirr durch den Raum geworfen werden. Es liegen immer weiße Tischdecken darauf. Wir legen Wert auf gute Essgewohnheiten und kommen auch nicht in Arbeitskleidung zum Essen.
Es gibt nur einen Koch, der für etwa 20 Leute alle Mahlzeiten zubereitet. Ihr könnt euch vorstellen, dass er richtig viel zu tun hat. Der Koch ist einer der wichtigsten Menschen an Bord. Denn nur mit einem gut gefüllten Magen macht den Seeleuten ihre Arbeit Spaß. Weil sonst nicht viel los ist auf dem Schiff und man manchmal tagelang über das Meer fährt, ist das Essen für alle die größte Freude. So, nun muss ich aber anfangen zu essen. Na dann: Mahlzeit! So sagen wir Seeleute, wenn wir die Messe betreten und sie nach dem Essen wieder verlassen.
erzählt von Peter Hofmann und Katrin Schrader