Das Usambara-Veilchen

Osterhasenoma :

Diesmal gibt es eine Geschichte und ein Märchen.

Ich denke, beides wird euch gefallen.

Das  Usambara-Veilchen ist die Geschichte.

Das sprechende Steinchen ist das Märchen.

 

 

 

 

 

 

 

„Zitterpaule! Zitterpaule!“ rufen Kinder auf der Straße hinter einem Jungen her, der an der Hand seiner Mutter läuft. Als sie die Kinder hört, zuckt die Frau zusammen, Tränen rollen ihr aus den Augen. „Er heißt Klaus!“ sagt sie leise zu den Kindern. Nur die am nächsten stehen, hören es. „Er kann euch gar nicht hören, weil er taub ist und mit diesen zitternden Händen zurechtkommen muss. Die Kinder verstummen, drehen sich um und rennen davon. Nur Uwe bleibt stehen. „Wie kann er sich freuen?“ fragt er. „Wenn ihm doch alles aus den Händen fällt und er nichts hört?“ Der kleine Klaus lächelt, weil da ein Junge stehen geblieben ist bei ihnen. die Mutter erzählt: „Er freut sich, weil die Blätter langsam bunt werden und er hindurch schlurft, wenn sie am Boden liegen. Er freut sich an der wärmenden Sonne. Und er mag Blumen. Ich habe ihm beigebracht, wie er sie gießen kann.

Uwe geht nachdenklich nach Hause. Er hält sich beide Ohren zu. Es rauscht nur. „Wenn ich nicht hören könnte,“ denkt er, „würde ich Mamis Stimme gar nicht kennen, ich wüsste nicht, wie eine Meise singt und wie ein Käfer brummt. Nicht mal die großen donnernden Lastwagen würde ich hören.“ Er lässt die Ohren wieder frei und rennt nach Hause.

Am nächsten Tag malen sie im Kindergarten Tiere. Jedes Kind sucht sich ein anderes aus. Uwe wählt einen Elefanten. Er denkt immer noch an Klaus und erzählt der Kindergärtnerin von dem Jungen, dem die Kinder „Zitterpaule“ hinterher rufen. „Er kann all diese Tiere, die wir aufgemalt haben, niemals hören.“ Uwe möchte, dass sie dem Jungen den bunten Kindergartenzoo schenken. Die Erzieherin will es sich überlegen.

Eines Morgens sagt sie: „Wir bekommen heute Besuch. Klaus, der nichts hören kann, wird unseren Kindergarten besuchen. Ihr dürft ihm eure gemalten Tiere schenken.“

Klaus kommt mit seiner Mutter. Die Kinder sind leise, obwohl Klaus sie nicht hören kann. Zwei nehmen ihn an den Händen und führen ihn umher. Er darf jedes Spielzeug in die Hand nehmen, den Waschraum ansehen, den Spielplatz vor dem Haus.  Als sie ihm die Zoobilder schenken, drückt er sie zitternd an sich, und alle merken, wie er sich freut.

Nein, er wird nicht in ihren Kindergarten kommen sondern in einen, wo er mit den Händen sprechen lernt. Aber er sollte hier nur einmal gucken, wie es in einem Kindergarten aussieht. Er hatte nämlich Angst davor, im Kindergarten bei vielen Kindern zu sein. Nun hat Klaus erfahren, dass Kinder gar nicht so schlimm sind.

Schon in der nächsten Woche besucht sie Klaus mit seiner Mutter noch einmal. Er trägt ein Usambara-Veilchentöpfchen an seine Jacke gepresst. „Das schenkt euch Klaus!“ erklärt die Mutter. „Er hat es selbst gepflegt und groß gezogen. Es soll jetzt hier im Fenster stehen.“ Die Kinder klatschen in die Hände. Dann darf jedes das Töpfchen kurz halten. Sie brauchen gar nicht zu sprechen. Klaus hat gesehen, wie sie sich gefreut haben.

 

 

Und nun dürft ihr das Märchenhaus noch einmal anklicken und das Märchen vom Steinchen anhören!

 

 

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