Das Herz des Schiffes

Könnt ihr euch erinnern, was ich euch über den Kopf des Schiffes erzählt habe?  Es handelte sich um die Brücke, von der aus das Schiff gesteuert wird. Aber das Steuern allein reicht nicht, um ein Schiff über große Ozeane zu fahren. Dazu braucht man einen starken Motor.

Auch der Mensch hat einen solchen Motor: das Herz, das den ganzen Tag schlägt und dafür sorgt, dass es ihm gut geht und er genug Kraft für alles hat, was er tut.

So müsst ihr euch unseren Motor vorstellen. Man kann ihn nicht sehen, wenn man von außen das Schiff betrachtet. Um alles, was mit der Maschinentechnik zu tun hat, anzusehen, geht man in das Innere des Schiffs. Riesengroße Räume beherbergen verschiedene Motoren. Es ist laut, sodass hier alle Ohrenschützer tragen. Außerdem gerät man schnell ins Schwitzen, weil es sehr warm ist.

Der Hauptmotor >

Der Chef-Ingenieur überwacht die Arbeit der Motoren und sein Team hilft ihm dabei. Einige Männer reparieren kaputte Teile. Es ist blitzsauber in den Maschinenräumen. Metallisch blank glänzt der Hauptmotor, der laut arbeitet und  über eine Welle die Schiffsschraube zum Drehen bringt.

Aber wir haben nicht nur diese Maschine. Vier kleinere Motoren erzeugen den Strom an Bord. Diesen  braucht man, um Lampen anzuschalten, Computer zu betreiben und für alle elektrischen Geräte, wie ihr sie auch im Haushalt habt. Die Klimaanlage läuft Tag und Nacht. Wozu sie notwendig ist, könnt ihr euch sicher vorstellen. Wir fahren oft in sehr warme Gebiete, da könnte man es ohne eine solche Anlage kaum aushalten. Für alle Reparaturen an den Geräten nimmt jedes Schiff einen Elektriker mit auf die Reise. Wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist, ertönt ein langer Piepton, den man im ganzen Schiff hören kann und dann muss ein Ingenieur hinunter in den Maschinenraum und nachsehen, was er tun kann. Auch nachts muss immer in Bereitschaft sein.

An der Drehbank>

Eine andere Maschine sorgt dafür, dass wir aus dem Meereswasser Trinkwasser herstellen, das wir an Bord zum Zubereiten von Getränken und Speisen brauchen und natürlich auch zum Duschen und Wäsche waschen. Ihr wisst sicher, dass man das salzige Meerwasser nicht trinken kann.

Eine weitere Maschine sorgt für die Reinigung des Abwassers, sodass es wieder sauber ins Meer geleitet werden kann.

Weil die Motoren so groß sind, müssen natürlich auch  die Schraubenschlüssel und andere Werkzeuge dieser Größe angepasst sein. Ein kleiner Schlüssel, wie man ihn zu Hause hat, würde da wenig nützlich sein.

Herz und Kopf- also Maschine und Brücke- sind eng miteinander verbunden. Der Offizier auf der Brücke gibt zum Beispiel dem Mann unten die Anweisung, wie schnell das Schiff fahren soll oder wann es stoppen muss. Ein Schiff bremst nicht wie ein Auto. Es dauert sehr lange und man muss  schon vorher einplanen, wann die Motoren angehalten werden. Auch im Hafen, wenn der größte Motor nicht läuft, hört man die kleineren arbeiten. Könnt ihr euch denken, warum?

Gruß dem Leitenden Technischen Ingenieur Siegfried Lütdtke, der auf allen Fotos hier zu sehen ist.

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