Urlaub im Zuckerland
Was hat uns Hasenoma heute herausgesucht?
Urlaub im Zuckerland
Es war einmal eine Ameise. Die wollte gern verreisen, irgendwohin, wo sie noch nie gewesen war. Aber verreisen heißt bei Ameisen „Laufen“, also nicht in ein Auto steigen, einen Fahrschein kaufen und mit Bus, Bahn oder Flugzeug irgendwo hin zu fahren.
Am Wegrand traf sie die Schnecke. Die erzählte ihr vom Himbeersee und von den saftigen süßen Uferwiesen mit richtigem Zuckergras. „Wollen wir nicht beide nach Zuckerland reisen?“ fragte die Ameise und bekam gleich großen Appetit auf die süße Landschaft. Die Schnecke befürchtete, dass sie ein ganzes Jahr brauchen würde, um dahin zu kriechen. Trotzdem bat sie die Ameise in ihrem Schneckenhaus Platz zu nehmen. Dann machte sie sich auf den Weg. Bis zur Mittagszeit war die Schnecke zwei Männerschritt weit gekrochen, als ein Hase aus dem Strauch hervor hoppelte. Er begrüßte die beiden und fragte, wohin sie denn wollten. Als er vom Himbeersee und vom Zuckergras hörte, wurde er gleich neugierig. „Natürlich komme ich mit. Aber damit es rascher geht, stecke ich euch in meinen Rucksack.“ Schnell wie Hasen immer laufen, flitzte er los.
Auf einem Baumstumpf hockte ein alter Hund. „Wohin willst du?“ fragte er den Hasen. Auch ihm tropfte gleich der Zahn, als er vom Zuckerland erfuhr. Er begrüßte auch Schnecke und Ameise. „Ich komme mit.“ Nun ging es aber gleich wieder ein wenig langsamer, denn der alte Hund hinkte etwas und lief nicht so schnell wie der Hase. Es wurde Abend und sie kamen an eine Waldhütte.
Der Hund klopfte an die Tür. Ein kleiner Waschbär öffnete. „Ihr könnt bei mir übernachten.“ Sagte er und holte die Vier herein. Alle lagen bald gemütlich auf dem Stroh und wie sie einander am Morgen erzählten, hatte jeder vom Zuckerland geträumt. Der Bär wollte sich natürlich auch gleich anschließen. Bevor sie weiter gingen, zog er einen Handwagen aus dem Schuppen. „Steigt auf!“ Er half dem Hasen und dem alten Hund hoch zu klettern. Die Schnecke setzten sie auf den Wagenrand, und auch die Ameise konnte sich ein wenig umsehen. Unterwegs wechselten sie sich mit dem Ziehen ab. Ameise und Schnecke entschuldigten sich dauernd und erklärten, dass sie zum Helfen nicht taugten weil sie zu klein wären. Noch vor dem nächsten Abend hatten sie das Ziel erreicht.
Vor ihnen lag der rosa schimmernde See. Das Gras leuchtete, als wäre es aus durchsichtigen Glasnadeln zusammen gefügt. Die fünf naschlustigen Tiere blieben stehen und schnupperten und freuten sich an der Landschaft ehe sie sich am Gras labten. Als sie satt waren, liefen Bär, Hund und Hase ins süße Himbeerwasser und schwammen und planschten und tranken so viel sie nur konnten. Schnecke und Ameise taten ihnen leid, weil sie nicht ins Wasser konnten. Die Ameise würde wohl ertrinken und die Schnecke war auch noch nie im Wasser gewesen, nicht mal in einer Pfütze. Damit sie es aber wenigstens etwas genießen konnten, setzten sie die zwei auf ein großes Blatt und ließen es schwimmen. So konnten sie an dem süßen Wasser schleckern. Die drei größeren Tiere passten auf, dass die Kleinen nicht abrutschten.
Später lagen sie satt und zufrieden am Ufer vom Himbeersee. Wie gut ist es zu verreisen und dabei mit guten Freunden zusammen zu sein. Auf dem Heimweg trafen sie den alten Schäfer. Dem erzählten sie von ihrem zuckersüßen Urlaub.