Meine Wohnung hoch oben auf dem Schiff


Ihr wisst ja, dass ich nach dem Urlaub wieder an Bord gegangen bin, so sagen Seeleute, wenn sie auf ihrem Schiff einsteigen.

 

Meine Wohnung liegt ganz oben, in der 8. Etage. Darüber ist nur noch die Brücke, das ist ein Ort, der wichtig dafür ist, dass das Schiff ans richtige Ziel gelangt. Ich werde sie euch demnächst vorstellen. Doch heute zeige ich euch meine Wohnung.  Kommt rein in das Wohnzimmer. Hier sieht es wie zu Hause aus. Es gibt eine Sitzecke mit Sofa, einen Arbeitsplatz mit Computer und natürlich auch einen Fernseher, wo ich mir abends manchmal ein Video ansehe.

Das Wohnzimmer des Kapitän

Nebenan ist das Schlafzimmer mit einem gemütlichen Bett und ein Bad mit Dusche. Alle Schränke sind fest geschlossen und ihr hättet Mühe, sie zu öffnen. Könnt ihr euch vorstellen, warum das so ist?  Wenn mal ein Sturm kommt und das Schiff auf hoher See schaukelt, würden alle Sachen aus den Schränken purzeln und ich müsste jedes Mal alles wieder einräumen. Dazu habe ich nun wirklich keine Lust.

Puh ist das heute wieder kalt hier. Den ganzen Tag läuft die Klimaanlage, weil sich die Fenster nicht öffnen lassen und man schließlich frische Luft braucht.

Ich packe meine beiden Koffer aus. Schnell füllt sich der Schrank mit Wäsche, vor allem mit den vielen Hemden,  die ich mitgenommen habe.  Ein Kapitän läuft nicht den ganzen Tag in seiner Uniform herum. Die ziehe ich nur zu besonderen Anlässen an, zum Beispiel, wenn wir einen neuen Hafen anlaufen. Ein Bild von meiner Frau stelle ich ins Regal. So kann ich sie immer sehen und fühle mich nicht einsam.

Geschafft.  Nichts liegt mehr umher, ich bin nämlich ein sehr ordentlicher Mensch. Nun kann ich einen Blick auf die etwa 3000 Container werfen, die sich vor meinem Fenster und auf jedem freien Fleck auf dem Schiff stapeln.  Es sind riesengroße Metallkisten. Ihr seid sicher neugierig, nun endlich zu erfahren, welche Schätze darin sind. Am liebsten würde ich einen Container für euch öffnen, aber das geht leider nicht. Sie sind fest verschlossen. Trotzdem weiß ich, was wir transportieren. Es ist fast alles, was man bei uns im Laden kaufen kann. Obst und Gemüse, Kleider, Spielzeug,  Geschirr, ja sogar Autos befinden sich in den großen Behältern, die mit Kränen auf das Schiff gehoben werden. Auch das werde ich euch demnächst zeigen. Warum die Container nicht zu öffnen sind, kann ich euch erklären.  Zum einen darf nichts herausfallen oder kaputt gehen, zum anderen kostet alles, was darin ist, viel Geld und es darf nichts verloren gehen oder gestohlen werden.

Jetzt muss ich aber ganz schnell auf die Brücke. Die Fahrt geht gleich los und da muss ich noch einiges vorbereiten. Die Brücke ist mein Lieblingsplatz an Bord. Nächstes Mal zeige ich sie euch.

Bis dahin grüßt euch Kapitän Peter

 

Große Freude!

Als mein Schiff, die Zim Ontario In Hongkong anlegte, kam Besuch für mich. Meine Frau hat Ferien. Sie ist Lehrerin. Sie flog bis Hongkong und wird bis Anfang August bei mir an Bord mitfahren, bevor sie dann von Amerika aus wieder nach Hause fliegt. Sie ist die einzige Frau bei dieser Reise. Das große Schiff hat auch ein paar Kabinen für Urlauber, die es vorziehen, auf einem Handelsschiff zu reisen. Aber bei dieser Fahrt hatten keine Fahrgäste gebucht. Erzählt mal Osterhasenoma, dass ich meiner Frau ein Pfefferkuchenherz zur Begrüßung aufs Kopfkissen gelegt habe. Ahoi also, bis zum nächsten Artikel! Euer Kapitän Peter