Osterhasenomas WG
Hasenoma ist die Großmutter vom Osterhasen.
Sie ist sehr reiselustig und lernt gern andere Leute kennen. Darum zog sie eines Tages in die Welt, fand Freunde und lebte viele Jahre mit ihnen zusammen in einer Kinderzeitschrift. Als sie dort keinen Platz mehr hatten, suchten sich die übrig gebliebenen Freunde eine Wohnung. Sie sammelten große Kartons, beklebten die Wände mit bunten Bildern, schnitten Fenster und Türen hinein und nannten ihr Winzigdorf Huxlipux. So hieß schon die Märchenstadt, in der sie vor langer Zeit mit einem Bären lebten. Nun haben sie also eine neue Märchenwohngemeinschaft. „WG“ sagt man auch dazu. Und für Susigiraffe kam noch ein Turm dazu, weil sie so lang ist, und nicht immer den Hals beugen will, wenn sie aus dem Fenster gucken möchte. Für Gutlieb, den Löwen ohne Schwanz und Clown Bopsi hat Osterhasenoma Bettchen gebaut. Sie schläft in einem Raum für sich allein. Clown Bopsi hat ihr gesagt, dass sie schnarche. „Unsinn“, meint sie, aber es ist ihr trotzdem lieber, allein zu schlafen, da kann sie am Abend etwas länger lesen. Zur kleinen Familie gehört auch noch der graue Elefant Lolli.
„Hast du eigentlich keinen Vornamen?“ fragt Bopsi, der die Namen der Bewohner an die Haustür schreiben will. „Doch,“ antwortet Hasenoma. „Mich hat bloß noch keiner danach gefragt. Ich heiße Lueise.“ „Du meinst vielleicht Luise?“ will Bopsi verbessern. „Nein, meine Mama wollte das Lu von lu stig in meinem Namen haben und das ei vom Osterei. So setzte sie meinen Namen zusammen Lu – ei – se“. Als Bopsiclown noch eifrig an den Namen herum pinselt, hüpft ein kleines weißes Hasenmädchen an seine Seite. Es kann noch nicht lesen. „Wer wohnt hier?“ fragt es. Bopsi verrät es ihm. „Oh, meine Oma Lu-eise,“ ruft das Mädchen und will in das Häuschen stürmen. Aber Bopsi hält es fest. Erst bekommst du eine rote Nase, denkt er und fährt ihr mit dem Pinsel ins Gesicht. Das will er tun! Aber die Kleine ist schneller, dreht den Pinsel um und bemalt die Clownsbacken, dann schlüpft sie ins Haus. Osterhasenoma schlägt die Hände über den Ohren zusammen. „Mein kleines Weißhäschen Binoline, wo kommst du her?“ „Ich habe dich gesucht und möchte bei dir bleiben.“ Hasenoma holt das Handy aus der Schürzentasche und telefoniert in den Osterhasenwald. Sie beruhigt die Familie und Papa Osterhase erlaubt dem kleinen Hasenmädchen in Huxlipux zu wohnen. Die Mitbewohner begrüßen es und jeder möchte es umarmen, weil es gar so weich und kuschelig und sauber ist. Es trägt ein rotes Blümchen am Ohr. Gutlieb, der kein Schwänzchen hat, zeigt die rote Schleife, die an seiner Stelle leuchtet. „Wir können Zwillinge sein.“ meint er stolz. Aber die anderen lachen ihn aus. Ein Hase und ein Löwe als Zwillinge! Bloß weil beide etwas Rotes tragen.
Das geht doch gar nicht. Susigiraffe an der auch etwas Rotes leuchtet, meint: „Dann könnten wir mit mir zusammen sogar Drillinge sein.“ Sie umschlingt das kleine Hasenmädchen und hebt es auf den Rücken vom Elefanten Lolli. „Wie eine Prinzessin“, schmeichelt Clown Bopsi. Binoline seufzt. „Ja, das hast du gut erraten. Ich möchte soo gern eine Prinzessin sein. Wer mein Freund ist, hilft mir eine zu werden. Zuerst brauche ich ein Prinzessinnenkleid.“ Osterhasenoma schüttelt den Kopf. „Jetzt braucht ihr alle erst einmal Abendbrot. Es gibt Rührei.“ Jeder will bei Binolinchen sitzen. Weil das natürlich nicht geht, bekommt es erst einmal einen festen Platz an der Seite von seiner Hasenoma. Na, wir wollen sehen, wie es Binoline und den Freunden in Huxlipux weiter gehen wird.
Habt ihr bemerkt, dass all die Freunde lange Zeit in Ullas Spielkiste geschlafen haben? Katja hat sie für euch fotografiert. Vielleicht habt ihr ja auch Kuscheltiere und alte Kartons, aus denen ihr euch ein „Huxlipux“ bauen könnt? Versucht es, dann könnt ihr unsere Geschichten mitspielen.
Einiges zu unserer Wohngemeinschaft
Hasenoma und ihre Brille
Hasenoma gehört zu den allerersten, die mit Bummi nach Huxlipux ging. Sie ist sehr fürsorglich, kocht gern Himbeertee und trägt eine Brille. Jetzt hat sie gerade eine, die einen sehr dicken Rahmen hat. Osterhasenoma setzt die Brille auf und ab, steckt sie in ihre Schürzentasche und immer mal wieder ist sie weg. Einer setzt sich auf die Brille. Sie fällt auf den Boden. Jemand versteckt sie ihr. Fragt nicht, wie viele Brillen schon zerbrochen sind. Deshalb braucht sie öfter eine neue Brille, die ihr Frau Lindi, die Sonderbrillengestellmacherin aus Gliensdorf hinbiegt.
Warum Gutlieb seinen Namen hat
Eines Tages war einem Spielzeugmacher ein Fehler passiert. Er hatte einen Löwen ohne Schwanz hergestellt. Der musste nun so in die Welt kommen und war darüber sehr traurig. Er kam zu Bummi und dort hatten ihn alle gern. Osterhasenoma steckte eine rote Schleife an die Stelle, wo der Schwanz hätte sein sollen. Das war ein Trost für den kleinen Löwen. Aber er bemerkte, dass die Kinder vor Löwen Angst haben, vor allem, weil sie oft laut brüllen und auch böse sind. Der Kleine aber wollte, dass man merken solle, wie lieb und gut er ist. Deshalb bat er, nennt mich bitte Gutlieb. So trägt er diesen Namen seit vielen Jahren.
Als Bopsi vor langer Zeit zu den anderen kam
Es war ein kalter Weihnachtsabend, als durchs Fenster der Spielstube, direkt vor Osterhasenomas Füße ein graues, grämlich aussehendes Wesen geflogen kam. Es war Bopsi, der einen bösen Zauberspruch zu ertragen hatte und sich mit allerlei bösen Taten sehr unbeliebt machte. Aber der Zauberspruch hatte auch noch eine gute Seite. Wenn sich Bopsi anstrengen würde, könnte er ein freundlicher und guter Clown werden. Immer, wenn er etwas gut und jemandem eine Freude gemacht hatte, fiel ein graues Teil von ihm ab und die gleiche Stelle wurde farbig. Es dauerte ein ganzes Jahr, bis Bopsi sein böses Gesicht und seine graue Kleidung verloren hatte. Dann hatten ihn alle lieb und lachten über seine Späße.
Das kann man übrigens in einem Buch nachlesen, das im Eulenspiegelverlag 2005 erschienen ist. Es heißt „Bummi und seine Abenteuer“.
Lolli und seine Wünsche
Mit Lolli sind alle – auch schon viele Jahre befreundet. Wen hat er nicht schon auf seinem Rücken alles getragen! Das ist immer eine Extrafreude. Beim Essen hat er oft Sonderwünsche. Wollen alle Himbeersaft, trinkt er lieber Wasser. Und einen Kuchen könnte er am liebsten allein in sich hineinstopfen. Da hat Hasenoma schon mal Mitleid und backt einen noch extra für ihn. Was er sich schon lange wünscht, wäre ein Blümchenkleid statt seiner grauen Haut. Aber Elefanten tragen keine Kleider, da müssen wir noch etwas überlegen, wie wir ihm eines Tages diese Freude machen können. Er ist ja schon froh, dass er nicht lila ist, wie eine fern befreundete Kuh es ist.
Giraffe Susi
Susi gehört auch schon sehr lange zu Osterhasenoma. Viele lange Schals hat sie für Susi und ihren empfindlichen Hals gestrickt. Oft hatte Susi Halsschmerzen. Der Doktor Knippe musste kommen, und er war sehr klein. So holten sie immer eine Leiter auf die der Doktor stieg, wenn er Susi in den Hals schaute. Eines Tages brauchte Susi auch eine Brille, weil sie die kleinen Käfer und Gänseblümchen auf der Erde nicht sehen konnte. Aber die fiel ihr dauernd von der Nase. So bekam sie Kontaktlinsen, damit kann sie nun gut sehen.
Nanu – was braut sich denn da zusammen?
Ihr könnt schon auf die nächste Geschichte warten. Sie heißt